Interdisziplinäre Intensivmedizin
Neurologische Intensivmedizin
In der Neurologischen Intensivmedizin am Evangelischen Krankenhaus fließen die Kompetenzen der Universitätsklinik für Neurologie, Neurochirurgie, der Klinik für Neurologische Intensivmedizin und Frührehabilitation, der Abteilung für Radiologie mit den weiteren Fachdisziplinien zusammen. Schwerpunkte der Versorung bilden die Behandlung Neurovaskulärer Erkrankungen (z.B. Schlaganfall), inflammatorischer Erkrankungen des Nervensystems (infektiologisch und autoimmun), neuromuskulärer Erkrankungen (wie z.B. Amyotropher Lateralskerose) sowie von Epilepsien.
Umfassende neurologische Intensivtherapie: In enger Kooperation mit den verschiedenen Fachabteilungen des EV bieten wir bezüglich aller Phasen der neurologischen Intensivtherapie ein Optimum an diagnostischen und therapeutischen Verfahren (z.B. angiographische Verfahren, chirurgische Verfahren, Plasmapherese etc.). In die kontinuierliche neurologische Therapie der Patient:innen, welche häufig mehrtägige, zum Teil mehrwöchige Aufenthalte auf einer intensivtherapeutischen Station benötigen, fließen die Expertise aus dem pflegerischen, ärztlichen und therapeutischen Team ein. Die Neurologische Intensivmedizin verfügt darüber hinaus über ein breites Repertoire modernster Leitlinien-konformer Verfahren und Geräte zur Diagnostik: Hier zählen neben der Hirndruckmessung und des Managements der Liquorvolumens die Durchführung und Beurteilung von kontinuierlichem EEG sowie von konventionellem EEG zu den angebotenen Verfahren.
In der Neurologischen Intensivmedizin als Teil des Neurovaskulären Zentrums werden regelhaft neurologische Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen der Kopf- und Hirnversorgenden Gefäße durchgeführt. Aufgrund der hohen Zahl teilweise vorübergehender Schluckstörungen liegt ein Fokus auf der Beurteilung des Schluckvermögens unserer Patient:innen, wozu die fieberendoskopische Beurteilung des Schluckaktes dient (FEES). Dieses frühzeitige Überwachung des Schluckvorgangs kann die Komplikationsrate etwa in Hinblick auf die Entstehung von Lungenentzündungen deutlich senken.
Alle Beteiligten kümmern sich mit viel Empathie, Sachverstand und einem breiten therapeutischen Angebot um die Genesung und Zufriedenheit der Patient*innen und der Zugehörigen, um in dieser belastenden Erkrankungsphase eine gute Begleitung und Unterstützung bieten zu können.
In regelmäßigen interdisziplinären Konferenzen wird die bedarfsgerechte individuelle Therapie geplant, um so das Optimum in der Behandlung zu erreichen – etwa im Hinblick auf die Wiedererlangung des Bewusstseins, die Entwöhnung vom Beatmungsgerät sowie Schmerzfreiheit. Damit lässt sich Stück für Stück, Tag für Tag ein weiterer individueller rehabilitativer Fortschritt erzielen.
Bei Bedarf können wir so vielen unserer Patinet:innen im direkten Anschluss an die Intensivmedizinische Therapie eine Übernahme in die Frührehabilitation Phase B anbieten. Gerne steht auch unser Sozialdienst allen Zugehörigen zur Seite, um zu beraten, wie es nach dem Krankenhausaufenthalt weitergehen und wie und wo Hilfe angefordert werden kann.