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Gewalt am Arbeitsplatz
Umgang mit Gewalt und Maßnahmen zur Prävention
In den letzten Jahren rückt das Thema „Gewalt“ im Krankenhaus zunehmend stärker in den Fokus (auch wenn die Zahlen nicht zwingend steigen, steigt die Awareness zu diesem Thema). Gewalt gegen Patienten und Mitarbeitende (m/w/d) und der Umgang damit ist ebenso ein Thema wie auch das Erkennen und der Schutz von bedrohten Patienten (m/w/d) (bspw. durch Handzeichen).
Es gibt verschiedene Formen und Erleben von von Gewalt, die sich gegen sich selbst und andere richten können, und stellt i.d.R. eine akute Situation, in der schnell reagiert werden muss, dar. Es ist daher wichtig, sich mit dem Thema vorab zu beschäftigen und Strategien zur Verhinderung zu kennen.
Grundsätzlich sollte versucht werden, Ruhe zu bewahren und deeskalierende Strategien anzuwenden.
Bleiben Sie nicht alleine! Idealerweise sollte direkt „Verstärkung“ aus dem Team angefordert werden.
In Notfallsituationen, ist die Polizei einzuschalten. Dies kann über die Rufnummer der Dienststelle geschehen Tel. (0) 7900 oder auch bei unmittelbarer, direkt bevorstehender Gewalt über die 110 gemeldet werden. Im Falle eines Fehlalarmes oder das sich hoffentlich die Lage von allein beruhigt, ist die Polizei „nicht böse“. Es gibt regelmäßige Begehungen mit der Polizei Oldenburg, indem wir stetig versuchen unsere Prozesse besser und sicherer zu gestalten. Hier geht klar hervor, dass ein frühzeitiges Eintreffen und Alarmieren der Polizei deeskalierend und zielführend sein kann.
Bitte beachten: Halten Sie die sicheren Bereiche sicher! Rückzugsorte wie das Dienstzimmer, die Anmeldung sollen möglichst geschlossen bleiben bzw. sollten im Notfall schnell geschlossen werden. Tür und Angel-Gespräche mit geöffneter Tür sind zu meiden.
In der zentralen Notaufnahme (ZNA) und auf der Intermediate Care (IMC)-Station gibt es BLAUE Notruftaster über die Hilfe angefordert werden kann:
Sie dienen zur schnellen Alarmierung der Kollegen (m/w/d) bei Gewaltübergriffen, sowie auch als Reanimationsalarm. Hierüber können Kollegen (m/w/d) alarmiert und zur Hilfe gerufen werden. Idealerweise begeben Sie sich zum Patienten gewandt, rückwärts in Richtung Ausgang. Sollte sich ein Gewaltausbruch schleichend ankündigen, alarmieren Sie die Kollegen (m/w/d) idealerweise ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
Benachrichtigt wird der komplette Arbeitsbereich/ z.T. auch benachbarte Bereiche via spezieller Akustik & Laufschrift mit Raumdefinition:
Nutzung von Deeskalationsstrategien: Wichtig ist es bspw. aggressive und streitende Patientinnen rechtzeitig voneinander abzugrenzen (bspw. über zwei unterschiedliche Wartebereiche in der ZNA oder getrennte Untersuchungszimmer)
Achtsamkeit: Achte auf spezielle Handzeichen und auf spezielle Wort-/Satz-Wahl von eintreffenden Patienten. Hole bei einem Verdacht auf Hilfebedarf, die betroffene Person (unauffällig) in ein Untersuchungszimmer, um weiteres zu abzuklären. Informiere und konsultiere deine Kollegen und ggf. die Polizei!
Sicherstellung von Beweismitteln: Sollten Beweismittel sichergestellt werden müssen bzw. der Anschein auf ein Beweismittel besteht, so kann die Polizei OL unter Einhaltung des Datenschutzes bei der sicheren Archivierung helfen.
Bitte beachte: Du bist nicht allein! Ganz zu Anfang bereits erwähnt „Wichtig ist, dass Sie wissen, es gibt Hilfe!“ Die bezieht sich nicht nur auf den verbalen und/ oder körperlichen Gewaltausbruch, sondern dass es auch Hilfe für Sie selbst und Ihre Kollegen (m/w/d) nach dem „Ereignis“.
Hierzu bieten wir verschiedene Beratungsmöglichkeiten an. Auch die Kollegen (m/w/d) und Führungskräfte haben immer ein offenes Ohr. Tragen Sie bitte bei Bedarf das Ereignis im digitalen Verbandbuch ein oder lassen Sie sich D-Ärztlich versorgen und deklarieren es eindeutig als Arbeitsunfall (siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=Rfg3FgpvCwQ).