Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie
Hörstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern
Hörstörungen im Kindesalter sind relativ häufig. Meistens handelt es sich dabei um vorübergehende Schwerhörigkeiten, bei denen die Übertragung vom Trommelfell bis zum Innenohr gestört ist. Diese Form der Schwerhörigkeit gibt sich häufig von selbst oder ist erst bei zu langem Verlauf therapiepflichtig.
Neben diesen Störungen im Mittelohr kommen bei Kindern auch Hörprobleme des Innenohrs vor. Zur Erkennung dieser Schwerhörigkeiten wird bei neugeborenen Kindern direkt nach der Geburt ein Hörscreening durchgeführt, um angeborene Schwerhörigkeiten früh zu erkennen und einer schnellen Versorgung zuzuführen. Etwa zwei von 1000 Kindern leiden an einer angeborenen Schwerhörigkeit, diese Form der Schwerhörigkeit kann sich aber auch erst nach Monaten bis Jahren entwickeln.
Seit mehreren Jahrzehnten kümmert sich die Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie des Evangelischen Krankenhauses Oldenburg um Kinder mit therapiepflichtiger Schwerhörigkeit. Sämtliche modernen Untersuchungsmethoden stehen zur Verfügung, so dass auch bei Säuglingen und Kleinkindern die Art, das Maß und die Ursache der Schwerhörigkeit bestimmt werden können. Eventuell müssen schon sehr kleine Kinder mit Hörgeräten ausgestattet werden und einer weiteren
Betreuung, zum Beispiel durch speziell ausgebildete Pädagogen und Logopäden, zugeführt werden.
Die Diagnostik und Hörgeräteanpassung bei Säuglingen und Kleinstkindern findet im Evangelischen Krankenhaus in der Regel unter stationären Bedingungen statt. Wir verfügen über eine große Auswahl von Hörgeräten, die sorgfältig bei den Kindern getestet und angepasst werden. Die Mitaufnahme eines Elternteils findet dann statt und ist auch notwendig, um den Erfolg der Hörgeräteanpassung gemeinsam beurteilen zu können.
Sollte eine Hörgeräteanpassung nicht ausreichend sein, da das Kind taub oder an Taubheitgrenzend schwerhörig ist, kommt eventuell eine Versorgung mit Cochlear-Implantaten (CI) infrage. Hierzu bedarf es ebenfalls einer umfangreichen Diagnostik mit objektiven Hörtests (Otoakustische Emissionen und Akustisch-evozierte Potenziale), einer Durchführung einer Computertomographie der Innenohrstrukturen und eines Kernspintomogramms von Innenohr, Hörnerv und Hörstrukturen
im Gehirn.
Ziel der Versorgung mit Hörgeräten und mit Cochlear-Implantaten ist es, das Kind in die Lage zu versetzen, eine normale Sprachentwicklung und geistige Entwicklung durchlaufen zu lassen. Ziel ist es auch, das Kind später in einer Regelschule betreuen lassen zu können.
In unserem Team stehen Ärzte/-innen, Ingenieure/-innen, medizinisch technische Assistenten/-innen für Audiologie und medizinische Fachangestellte zur Verfügung. Eine enge Kooperation mit Sonderpädagogen für Hörgeschädigte besteht ebenfalls. Im Medizinischen Versorgungszentrum Oldenburg (MEVO) am Evangelischen Krankenhaus findet dann die weitere Betreuung und Kontrolle der Hör- und Sprachentwicklung der Kinder statt.
Für weitere Fragen steht Ihnen das Team der Pädaudiologie gerne zur Verfügung (Tel.: 0441 / 236 - 398).