Hochmoderne Diagnostik und Intervention – Radiologie & Neuroradiologie

Diagnostische Schnittstelle: Alle Kliniken und Abteilungen des EV werden bei der Diagnose von Erkrankungen aller Art mit hohem technischen Aufwand gezielt unterstützt. Hervorzuheben ist hierbei die gemeinsame Betreuung von neuromedizinischen Patienten zusammen mit den Universitätskliniken der Neurologie, der Neurochirurgie und der HNO sowie von Patienten im Rahmen des überregionalen Traumazentrums und der Intensivmedizin.

Schonende Behandlung: Neben der rein diagnostischen Tätigkeit durch unterschiedliche bildgebende Verfahren werden in unserem Schwerpunkt Neuroradiologie regelmäßig komplexe interventionelle Behandlungen, u.a. des Schlaganfalls, von Hirnaneurysmen, Gefäßstenosen und Gefäßmalformationen, durchgeführt. Darüber hinaus werden bei Bedarf auch Gewebeproben entnommen und weitere minimal-invasive Eingriffe, wie z.B. bildgesteuerte Nerven- und Gelenkinfiltrationen, durchgeführt.

Priv.-Doz. Dr. med. Christian Mathys
Chefarzt Radiologie und Neuroradiologie

Kontakt

Institut für Radiologie & Neuroradiologie
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg
Steinweg 13-17
26122 Oldenburg

Klinikmanagement
Michelle Gonschior
Assistentin im Klinikmanagement

Sprechzeiten

Termine nach Vereinbarung unter:
Klinikmanagement
Michelle Gonschior
Assistentin im Klinikmanagement

Anmeldungen für

  • Röntgendiagnostik
  • MR (Kernspin)-Tomographie
  • Computertomographie

Lageplan

Das Evangelische Krankenhaus befindet sich in zentraler Lage unweit der Oldenburger Innenstadt. Unser Haus lässt sich sowohl zu Fuß, mit dem Rad als auch mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichen. Wer mit dem Auto anreist, findet ausreichend Parkmöglichkeiten im Parkhaus August Carrée.

Zertifizierungen

Das Institut für Radiologie und Neuroradiologie des Evangelischen Krankenhauses ist von der DeGIR bzw. von DeGIR und DGNR als Ausbildungszentrum zertifiziert (Stand: 16. Juli 2019) worden. Diese Auszeichnung gilt bis 2025 und das Institut kann somit eigenständige Zertifikatsinhaber für die DeGIR-Module A, B, C, E und F ausbilden.

2020 wurde das Institut für Radiologie und Neuroradiologie des Evangelischen Krankenhauses Oldenburg, mit der Teilnahme am bundesweiten Qualitätssicherungsprogramm für radiologische Interventionen, durch die DeGIR zertifiziert.

Veranstaltungen

Immer wieder bietet unser Haus Veranstaltungen mit medizinischem Hintergrund an. Die aktuellen Veranstaltungen finden Sie hier.

Unsere Leistungen & Kompetenzen

Hier finden Sie unser Angebotsspektrum auf einen Blick.

Ursachen erkennen: Bei über 60.000 radiologischen Leistungen im Jahr kommen wir im EV den Krankheiten auf die Spur. Jede erfolgreiche Therapie setzt eine exakte Diagnose voraus, die auf der Basis vieler sich ergänzender Informationen beruht. Dabei spielen die Radiologie und Neuroradiologie eine oft entscheidende Rolle, weil sie detaillierte Einblicke in den körperlichen Zustand der Patienten ermöglichen.

Die gute technische Ausstattung unseres Instituts ermöglicht dabei sowohl eine genaue Diagnostik wie auch eine schnelle Informationsübermittlung sowohl innerhalb unseres Hauses wie auch an die behandelnden niedergelassenen Ärzte. Wir sind selbstverständlich bemüht, die potentielle Belastung mit Röntgenstrahlen für unsere Patienten auf das absolute Minimum zu reduzieren. Je nach erforderlicher Untersuchung setzen wir nach Möglichkeit strahlenarme Verfahren ein.

Zu den von uns eingesetzten apparativ-diagnostischen Verfahren gehören unter anderem

  • Magnetresonanz („Kernspin“)-Tomographie
    • Sämtliche Körperregionen – Schwerpunkt Kopf, Wirbelsäule, Gelenke und Gefäßsystem
    • vorrangig Verwendung moderner 3D-Techniken, insbesondere für Untersuchungen des Gehirns
    • Möglichkeiten der nicht-invasiven MR-Angiographie der Hirnarterien und weiterer Gefäßgebiete (häufig ohne Kontrastmittel) sowie spezielle Gefäßwand-Untersuchungen
    • Diffusions-Tensor-Bildgebung für die Darstellung von Faserbahnen des Gehirns
    • MR-Spektroskopie
    • Herz-MRT
    • Untersuchungen auch von ausgewählten Patient*innen mit medizinischen Implantaten (z.B. bedingt MR-geeigneten Neurostimulatoren, Herzschrittmachern und Shunt-Systemen) unter Einhaltung hoher Sicherheitsstandards
  • Computertomographie (64 Zeilen Siemens-SOMATOM-Definition-AS)
    • Sämtliche Körperregionen, u.a. mit verbesserten Möglichkeiten zur Darstellung von Blutgefäßen (CT-Angiographie, bis hin zur Untersuchung der Hirnperfusion)
    • Anwendung einer speziellen 3D-Befundungssoftware (syngo.via) mit Erstellung auch von dreidimensionalen komplexen Rekonstruktionen.
    • Vorhalten spezieller Applikationen, z.B. Dual-energy-CT u.a. zur Reduzierung von Metallartefakten bei Fragestellungen rund um Osteosynthesematerialien.
    • OP-Navigationssystem (Brain-Lab) ermöglicht die CT-Planung für operative Eingriffe im Bereich des Gesichtsschädels, für Knie- und Hüftgelenksoperationen sowie der Wirbelsäulenchirurgie.
  • Konventionelle Röntgendiagnostik
    • Gesamter Verdauungstrakt (Magen, Dickdarm, Dünndarm im sogenannten Sellink-Verfahren, Speiseröhre einschl. Abklärung von Schluckstörungen).
    • Nierenuntersuchungen
    • Beinvenen (Phlebographie)
    • Natürliche oder künstliche Gangsysteme
    • Speicheldrüsen (Sialographie), Fistelgänge
    • Erkrankungen der Thoraxorgane (Herz, Lunge) sowie des gesamten Skelettsystems (z.B. bei unfallchirurgischen und rheumatologischen Fragestellungen)Perfusionsbildgebung
    • Darstellung der Durchblutung des Hirngewebes mittels CT oder MRT zur Beurteilung von Umgehungskreisläufen bei Gefäßsstenosen oder Gefäßverschlüssen.
  • Gefäßdiagnostik von Gehirn und Rückenmark
    • Angiographie (DSA)
      • Diagnostik sämtlicher Gefäßprovinzen, Schwerpunkt Neuroangiographie.
      • 2-Ebenen-DSA für gleichzeitige Darstellung von Gefäßveränderungen und Kontrolle bei interventionellen Eingriffen. Vorteile: Kürzere Untersuchungsdauer, geringere Kontrastmittelmenge und höhere Sicherheit
  • Myelographie
    • Kontrastmitteluntersuchung aller Spinalkanalabschnitte von der Hals- bis zur Lendenwirbelsäule (lumbale und zervikale KM-Einbringung).
  • Sonographie
    • Ultraschalluntersuchung im Bereich des Körperstammes sowie spezieller Körperregionen (Gelenke oder Farbdoppler zur Gefäßdarstellung).
Gezielt eingreifen: Bei bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie bietet sich während der Untersuchung die Möglichkeit, unmittelbar und zielgerichtet zu handeln. Präzise Gewebeentnahmen oder die sofortige Behandlung krankhafter Veränderungen können nach Möglichkeit sofort erfolgen und den Patienten einen zusätzlichen Eingriff ersparen. Natürlich werden alle Maßnahmen vorher verständlich erklärt.

Millimetergenau platzieren: Bildgebende Verfahren ermöglichen es inzwischen erfahrenen Ärzten, Instrumente wie Biopsienadeln oder Katheter ganz exakt im Körper des Patienten zu positionieren. Der Fortschritt der radiologischen Verfahren ermöglicht deshalb eine sehr genaue Behandlung, die mit sehr geringem Risiko meist ohne Narkose eine Therapie ermöglicht, die vor Jahren noch mit einem chirurgischen Eingriff und einem längeren stationären Aufenthalt verbunden war.

Unsere Stärken sind unter anderem:

  • Management gestörter Hirndurchblutung nach Subarachnoidalblutung
  • Schlaganfalltherapie
  • Aneurysmabehandlung (Coiling, Flow-Diverter)
  • Behandlung von Stenosen hirnversorgender Arterien und Venen
  • Behandlung arteriovenöser Gefäßmissbildungen (Durafistel, AVM)
  • Minimalinvasive Schmerztherapie (PRT, Facettenblockade)
  • Behandlung von Liquorleckagen („Blood patch“)
  • CT-gesteuerte Biopsien und Drainagen

Wir pflegen eine zuverlässige und nahtlose Zusammenarbeit mit allen Kliniken unseres Hauses, für die wir rund um die Uhr mit allen bildgebenden diagnostischen Verfahren zur Verfügung stehen. So kann eine rasche Diagnosefindung als Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ermöglicht werden. In unserem Schwerpunkt Neuroradiologie sind wir besonders eng mit unseren Partnern des Neurozentrums am Evangelischen Krankenhaus verbunden. Hier sind beispielhaft zu nennen: die Planung computergesteuerter neurochirurgischer Operationen (Neuronavigation) und die gemeinsame Indikationsstellung zur Durchführung neuroradiologisch-interventioneller Behandlungsverfahren bei intrakraniellen Gefäßverschlüssen (mechanische Thrombektomie, intraarterielle Lysetherapie), Tumoren (präoperative Embolisation), Aneurysmen (Embolisation mit Platinspiralen; flussmodellierende Implantate,  z.B. „Flow Diverter“) und Gefäßmalformationen (Embolisation mit Flüssigembolisaten). Unser Standort verfügt über eine bundesweit außergewöhnlich hohe Anzahl an zertifizierten Neuroradiologen, um neuroradiologische Notfalleingriffe jederzeit (24/7) durchführen zu können.

Konsildienst in der Region: Als Teil des Oldenburger Neurozentrums und damit Partner der Neurologischen und Neurochirurgischen Kliniken im Nordwesten Niedersachsens stehen wir allen Kliniken und niedergelassenen Kollegen in der Weser-Ems-Region zur Klärung spezieller Fragen in neuroradiologischer Diagnostik und Therapie gerne hilfreich zur Seite.

konsile.neuroradiologie@evangelischeskrankenhaus.de

Von der optimalen Therapie profitieren: Durch unsere engen Verbindungen zu anderen universitären Spezialabteilungen können unsere Patienten vom rasanten Fortschritt in der Entwicklung der bildgebenden Diagnostik und schonender minimal-invasiver Behandlungsverfahren neurovaskulärer Erkrankungen profitieren. Bei Bedarf können radiologische Bilder in einem großen teleradiologischen Netzwerk (Westdeutscher Teleradiologieverbund) mit anderen angebundenen Einrichtungen ausgetauscht werden. Dies ermöglicht Spezialisten an unterschiedlichen Standorten, gemeinsam das optimale Behandlungskonzept für Sie zu finden.

NORD-Symposium: Netzwerke sind belastbar, wenn sie starke Schnittstellen und Verbindungen haben. Das NORD-Symposium ist eine gute Gelegenheit zur Weiterbildung und zum Erfahrungsaustausch. NORD ist neu und heißt „Neuroradiologie Oldenburg im Regionalen Dialog.“ Der Name sagt es schon: Wir setzen auf Netzwerke als Basis der modernen Patientenversorgung. Dabei trägt jeder Knotenpunkt mit seiner Kompetenz und seinen Ressourcen zur gemeinsamen Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems bei.

NORD – Neuroradiologie Oldenburg im Regionalen Dialog (1 MB)

Gelungener Erfahrungsaustausch von Experten (131 KB)

Radiologie Kongress Nord (2 MB)

Koordinierte Abläufe: Innerhalb eines Krankenhauses mit vielen unterschiedlichen Kliniken und einem breiten Spektrum von diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten ist ein möglichst kompakter und reibungsloser Ablauf radiologischer Leistungen von großer Bedeutung. Das Ziel ist, die individuell notwendigen Maßnahmen zur genauen Eingrenzung des Krankheitsgeschehens für jeden Patienten so schnell, so schonend und so sinnvoll wie möglich zu realisieren. Dazu gehört ein effizientes Terminmanagement und eine Gewährleistung des Informationsflusses. Wir verstehen uns im Institut für Radiologie und Neuroradiologie als ‚Lotse‘ für unsere Patienten und sind für organisatorische Fragen ansprechbar.

Notfälle gehen vor: Ein möglichst reibungsloser Ablauf aller Untersuchungen und die Einhaltung von Terminen ist unser Ziel. Natürlich kann es durch dringende Notfalluntersuchungen zu Verzögerungen im Untersuchungsablauf kommen – schwerverletzte oder lebensbedrohlich erkrankte Menschen erfordern schnelles Handeln.

Radiologische Bildanforderung durch Patienten
Als Patientin oder Patient können Sie sich Bilddaten und Befunde von radiologischen Untersuchungen in unserem Institut an unserer Röntgenanmeldung aushändigen lassen. Bitte bringen Sie zur Abholung einen amtlichen Lichtbildausweis mit. Sofern Sie im Auftrag eines Patienten / einer Patientin Bilder oder Befunde abholen, ist die Vorlage einer schriftlichen Vollmacht erforderlich, ein amtlicher Lichtbildausweis der abholenden Person sowie das Einverständnis der abholenden Person erforderlich, dass eine digitale Kopie des Lichtbildausweises der abholenden Person zur Dokumentation in der elektronischen Patientenakte gespeichert wird.

Radiologische Bildanforderung durch ärztliche Einrichtungen
Für Arztpraxen und andere ärztliche Einrichtungen besteht die Möglichkeit, Bilddaten und Befunde von radiologischen Untersuchungen in unserem Institut anzufordern. Ärztliche Anforderer nutzen bitte das verlinkte Anforderungsformular und senden es per E-Mail an rad-datenanforderung@evangelischeskrankenhaus.de oder per Fax an +49 (0) 441 236 486. Bedingung für die Datenübermittlung ist die schriftliche Bestätigung der anfordernden Ärztin / des anfordernden Arztes, dass das Patienteneinverständnis zur Datenübertragung eingeholt wurde. Für die Datenübermittlung erfolgt der jeweils am besten geeignete Weg. In der Regel ist dies der direkte oder indirekte (Teleradiologienetzwerk) digitale Versand.

Informationen sofort nutzen
Bei der diagnostischen Angiographie werden Bilder gewonnen, die eine klare Aussage über den Füllungszustand sowie das An- und Abflussverhalten des Gefäßes erlauben. Mit Hilfe eines Katheters wird ein jodhaltiges Kontrastmittel gespritzt, Röntgenaufnahmen können angefertigt und digital genutzt werden. Interventionen – also unmittelbare Eingriffe – sind während der Untersuchung möglich.

Aneurysma als Ursache
Die krankhafte Aussackung einer Hirnarterie kann einreißen und ist eine häufige Ursache einer Subarachnoidalblutung. Zu den ersten Untersuchungen zählt häufig die Computertomographie, welche bereits wichtige Hinweise zur Lokalisation der Störung und zu sinnvollen Interventionsmöglichkeiten liefern kann.

Hier ist schnelles Handeln angesagt
Der Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn durch ein Blutgerinnsel löst einen Schlaganfall aus und verhindert, dass die Sauerstoffversorgung ausreichend gewährleistet ist. Nur wenn die Gefäße wieder eröffnet werden können, kann die Gefahr eines Absterbens von Teilen des Gehirns abgewendet werden. Kleinere Gefäßverschlüsse können medikamentös behandelt werden (Lysetherapie), bei großen Gefäßen wird der Verschluss mit Hilfe eines Katheters entfernt.

Operation vermeiden
Eine Möglichkeit der Aneurysmabehandlung ist das sogenannte „Coiling“ – also die Ausschaltung des Aneurysmas vom Gefäß aus. Dabei wird ein kleiner Schlauch (Katheter) über die Leiste bis in die Gefäßaussackung geführt, um dort „Coils“ – kleine Platinspiralen – einzusetzen. Damit wird das Aneurysma von innen verschlossen.

Neben der genauen Positionierung von Gefäßprothesen (Stents) über einen Katheter gibt es inzwischen noch weitere Möglichkeiten der endovaskulären Therapie. Dazu gehören Flow-Diverter. Das sind Implantate, die eine Veränderung der Strömungsmechanik des Blutes erreichen und mit Hilfe von modernsten Bildgebungstechniken eingesetzt werden.

Gefahr abwenden

Die Verschlusskrankheit von hirnversorgenden Blutgefäßen kann meist schon durch eine Duplexsonographie festgestellt werden. Neben einer medikamentösen oder operativen Therapie ist in vielen Fällen auch eine interventionelle Behandlung wirkungsvoll. Dabei werden gefäßeröffnende Verfahren an den hirnversorgenden Gefäßen durchgeführt – dazu gehören:

  • Mechanische Thrombusextraktion durch modernste Katheter- und Drahtsysteme
  • Selektive intraarterielle Lysetherapie mittels verschlussauflösender Medikamente in der Frühphase von Schlaganfällen im vorderen oder hinteren Hirnkreislauf (Karotis- und Mediaverschluss bzw. Basilaristhrombose).
  • Wiedereröffnung oder Behebung einer Engstellung der zuführenden Halsschlagader, z.B. durch Implantation einer Gefäßstütze (Stent) oder mit ballon-remodellierender Technik (PTA).

Rasche Diagnose
Durafisteln sind Verbindungen zwischen arteriellem und venösen Kreislauf der harten Hirnhaut (Dura) und müssen möglichst schnell erkannt und behandelt werden, damit es nicht zu gravierenden Ausfällen kommt. Bei der detaillierten Analyse des häufig komplexen Aufbaus dieser Fisteln hilft die kathetergestützte neuroradiologische Untersuchung, die wichtige Informationen liefert, um einen Verschluss des Fistelpunktes erreichen zu können.

Eine arteriovenöse Malformation, kurz AVM, ist eine anlagebedingte Fehlbildung des Gefäßsystems, die zu Hirnblutungen oder Anfallsleiden führen kann. Auch hier gelingt das Verständnis der „Anatomie“ der AVM durch bildgebende Verfahren, insbesondere mittels Kernspintomographie und Katheterangiographie. Eine der Therapiemöglichkeiten ist neben einer Bestrahlungsbehandlung oder Operation eine endovaskuläre Embolisationsbehandlung, bei der mit einem Mikrokatheter gearbeitet wird.

Schmerz im Zentrum bekämpfen

Wenn ein Nerv durch einen Bandscheibenvorfall oder einen engen Wirbelkanal eingeklemmt ist, kann die Nervenwurzel anschwellen oder sich entzünden. Auch schmerzhafte Wirbelgelenke können erhebliche Beschwerden hervorrufen. Hier hilft möglicherweise eine periradikuläre Therapie (PRT) oder Facettenblockade. Unter einer CT-Kontrolle können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente exakt an die betroffene Nervenwurzel bzw. das Gelenk gespritzt werden.

Genaue Lokalisation

Das Hirnwasser, welches Gehirn und Rückenmark umgibt, wird auch Liquor genannt. Ursache der heftigen Beschwerden bei Verlust dieser Flüssigkeit in das Unterhautfettgewebe kann eine spinale Liquorfistel (ein Loch im Hirnhaut-Schlauch, welcher das Rückenmark und das Hirnwasser umgibt) sein, die individuell unterschiedlich behandelt werden kann. Ein sehr erfolgreich eingesetztes Verfahren ist die Applikation eines ‚Blutpatches‘ am unteren Rücken – dabei wird zuvor entnommenes Eigenblut unter Röntgen und CT-Kontrolle gezielt wieder an die Stelle der Fistel gespritzt.

Millimetergenaues Arbeiten

Für eine schnelle und exakte Diagnostik ist z.B. bei Tumoren und entzündlichen Gewebsveränderungen eine möglichst genaue Entnahme einer Probe unter Sichtkontrolle zur feingeweblichen Untersuchung von großem Nutzen – ohne dabei umliegende Organe, Nerven oder Gefäße zu schädigen.

Hat sich im Körper ein Abszess gebildet, kann mit Hilfe eines speziellen Katheters eine CT-gesteuerte Drainage durchgeführt werden, bei der nicht nur das Material abgesaugt, sondern auch eine Probe zur mikrobiologisch Untersuchung gewonnen werden kann.

Die MR-Arthrographie ist eine spezielle MRT-Untersuchung der Gelenke, nachdem zuvor Kontrastmittel (in der Regel unter Durchleuchtungskontrolle; alternativ CT-gesteuert) mit einer speziellen Nadel direkt in das Gelenk injiziert wurde.

Dieses Verfahren kann bei speziellen Fragestellungen (z.B. nach Labrumläsionen, Knorpelläsionen, freien Gelenkkörpern oder TFCC-Läsionen) Vorteile gegenüber konventionellen CT- oder MRT-Untersuchungen mit und ohne intravenöser Kontrastmittelgabe bieten und ermöglicht eine bessere Beurteilbarkeit vor allem von Strukturen der Gelenkkapsel und der knorpligen Anteile eines Gelenkes.

Für eine MR-Arthrographie wird das Gelenk zunächst mit einer speziellen Nadel gezielt punktiert und ein Kontrastmittel (oder eine Mischung von Kontrastmittel, physiologischer Kochsalzlösung und ggf. Schmerzmittel) unmittelbar in das Gelenk injiziert. Anschließend wird eine MRT-Untersuchung durchgeführt.

Diese spezielle MRT-Methode gehört zu den minimal-invasiven Eingriffen. Daher ist – bei Berücksichtigung möglicher Kontraindikationen und sorgfältiger steriler Arbeitsweise – die Wahrscheinlichkeit von schweren Komplikationen als sehr gering einzuschätzen.

Die Gesamtdauer der Untersuchung einschließlich Lagerung, Planung, Punktion, MRT-Untersuchung und gegebenenfalls Befundbesprechung liegt bei etwa 1-2 Stunden.

Menschen im Mittelpunkt

„Moderne Technik ist selbstverständlich in der Radiologie. Für exakte Diagnosen sowie für wirksame und sichere Therapien bedarf es auch einer besonderen Leidenschaft für das Fach. Wir wünschen uns, dass unsere Patienten und Zuweiser diese Leidenschaft und Begeisterung in unserem Team spüren.“

– Chefarzt PD Dr. med. Christian Mathys

Unsere Experten der Radiologie und Neuroradiologie

Priv.-Doz. Dr. med. Christian Mathys
Priv.-Doz. Dr. med. Christian MathysChefarzt Radiologie und Neuroradiologie mit Schwerpunkt Neuroradiologie
Dr. med. Frank Bieniek
Dr. med. Frank BieniekLeitender Oberarzt für Radiologie mit Schwerpunkt Neuroradiologie
Dr. med. Claudia Klüner
Dr. med. Claudia KlünerLeitende Oberärztin für Neuroradiologie mit Schwerpunkt Neuroradiologie
Henrik Achenbach
Henrik AchenbachOberarzt für Radiologie mit Schwerpunkt Neuroradiologie
Dr. med. Holger Bösenberg
Dr. med. Holger BösenbergOberarzt für Radiologie mit Schwerpunkt Neuroradiologie
Vasyliy Kovalenko
Vasyliy KovalenkoOberarzt für Radiologie
Dr. med. Simon Kraus
Dr. med. Simon KrausOberarzt für Radiologie mit Schwerpunkt Neuroradiologie
Dr. med. Thilo Rusche
Dr. med. Thilo Rusche Oberarzt für Radiologie
Priv.-Doz. Dr. med. Benedikt Sundermann
Priv.-Doz. Dr. med. Benedikt SundermannOberarzt für Radiologie
Catalin George Iacoban
Catalin George IacobanFacharzt für Radiologie
Dr. med. Annette Terwey
Dr. med. Annette TerweyFachärztin für Radiologie
Ahmad Abo Abbad
Ahmad Abo AbbadArzt in Weiterbildung
Olga Alykova
Olga AlykovaÄrztin in Weiterbildung
Dr. med. Katharina Biermann
Dr. med. Katharina BiermannÄrztin in Weiterbildung
Ibrahim Chber
Ibrahim ChberArzt in Weiterbildung
Dr. (Univ. Teheran) Nahid Hassanpour
Dr. (Univ. Teheran) Nahid HassanpourÄrztin in Weiterbildung
Shams Imani
Shams Imani Ärztin in Weiterbildung
Annika Ni
Annika NiÄrztin in Weiterbildung
Mohammed Shvan
Mohammed ShvanArzt in Weiterbildung
Maksim Strelchanka
Maksim StrelchankaArzt in Weiterbildung
Viviane Suchy
Viviane SuchyÄrztin in Weiterbildung
Peggy Fuchs
Peggy FuchsLeitende MTR
Petra Folkens
Petra FolkensStellvertretende Leitende MTR
Arik Ohlig
Arik OhligBereichskoordinator für Technische Systeme Radiologie
Johanne Wich-Glasen
Johanne Wich-GlasenBereichskoordinatorin CT
Maike Gerdes
Maike GerdesBereichskoordinatorin MRT
Ingo Zabbée
Ingo ZabbéeBereichskoordinator Angio
Franziska Vonderschmitt
Franziska VonderschmittBereichskoordinatorin Röntgen, Durchleuchtung, Sonographie
Michelle Gonschior
Michelle GonschiorAssistentin im Klinikmanagement

Lageplan und Anfahrt

Das Evangelische Krankenhaus befindet sich in zentraler Lage unweit der Oldenburger Innenstadt. Unser Haus lässt sich sowohl zu Fuß, mit dem Rad als auch mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichen. Wer mit dem Auto anreist, findet ausreichend Parkmöglichkeiten im Parkhaus August Carrée.