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Spezialisierte Wirbelsäulenchirurgie im EV Oldenburg
Herzlich willkommen in der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg. Gemeinsam mit der Abteilung für Kopf- und Nervenchirurgie bildet sie die Universitätsklinik für Neurochirurgie des Evangelischen Krankenhauses.
In der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie werden jährlich ca. 1000 Patienten behandelt.
Die Voruntersuchungen und auch die nachoperative ambulante Betreuung durch die Ärzte der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie erfolgt in unserem medizinischen Versorgungszentrum (MEVO), welches unserem Krankenhaus angegliedert ist.
Hier können wir auch die erforderliche Diagnostik in Kooperation mit den übrigen im MEVO angesiedelten Fachdisziplinen anbieten.
Die rund um die Uhr verfügbare ärztlich-medizinische Kompetenz wird durch professionelle Pflege- und Behandlungsteams ergänzt: Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie und Sozialdienst, klinisch/chemisches sowie bakteriologisches Labor und urologische Funktionsdiagnostik sowie eine Zentralapotheke.
Eine enge Zusammenarbeit besteht insbesondere mit der neurologischen, neuroradiologischen und unfallchirurgisch- orthopädischen Klinik unseres Hauses. Damit stehen alle modernen Untersuchungsverfahren rund um die Uhr zur Verfügung, z. B. Computertomographie (CT), Angiographie, Kernspintomographie (MRT) und neurophysiologische Diagnoseverfahren (EMG/NLG und EEG).
Dr. Frerk Meyer
Chefarzt Neurochirurgie mit Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie
Kontakt
Klinik für Wirbelsäulenchirurgie
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg
Steinweg 13-17
26122 Oldenburg
Klinikmanagement
Alexandra Ebensen
Assistentin im Klinikmanagement
0441 / 236 - 449
Anke Wöbken
Assistentin im Klinikmanagement
0441 / 236 - 449
Vereinbarung ambulanter Termine
Hochschulambulanz
MEVO
Patientenkoordinatoren
Katrin Oltmanns
Sebastian Freese
0441 / 236 - 7620
Sprechzeiten
Chefarzt- und Spezialsprechstunde
Prof. Dr. Woitzik/ Dr. med. Meyer:
- Wirbelsäulenchirurgie
- Vaskuläre Neurochirurgie
- Schädelbasischirurgie
- Tumorchirurhgie
- Hypophysenchirugie
- Periphere Nevenchirurgie
- funktionelle Neurochirurgie
- Hydrocephalusbehandlung
Termine nach Vereinbarung unter:
Hochschulambulanz
MEVO
Lageplan
Das Evangelische Krankenhaus befindet sich in zentraler Lage unweit der Oldenburger Innenstadt. Unser Haus lässt sich sowohl zu Fuß, mit dem Rad als auch mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichen. Wer mit dem Auto anreist, findet ausreichend Parkmöglichkeiten im Parkhaus August Carrée.
Zertifizierungen
Ausgezeichnet als Level II-Wirbelsäulenzentrum nach Richtlinien der DWG.
Nähere Informationen zum Auszeichnungsverfahren finden Sie hier.
Veranstaltungen
Immer wieder bietet unser Haus Veranstaltungen mit medizinischem Hintergrund an. Die aktuellen Veranstaltungen finden Sie hier.
- Es sind keine anstehenden Veranstaltungen vorhanden.
Unsere Leistungen & Kompetenzen
Hier finden Sie unser Angebotsspektrum auf einen Blick.
Wir arbeiten für jeden einzelnen Patienten multiprofessionell zusammen: Die rund um die Uhr verfügbare ärztlich-medizinische Kompetenz wird durch professionelle Pflege- und Behandlungsteams ergänzt: Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie und Sozialdienst, klinisch/chemisches sowie bakteriologisches Labor.
Eine enge Zusammenarbeit besteht insbesondere mit der neurologischen, neuroradiologischen und unfallchirurgisch- orthopädischen Klinik unseres Hauses. Damit stehen alle modernen Untersuchungsverfahren rund um die Uhr zur Verfügung, z. B. Computertomographie (CT), Angiographie, Kernspintomographie (MRT) und neurophysiologische Diagnoseverfahren (EMG/NLG und EEG).
Die Universitätsklinik für Neurochirurgie verfügt neben dem OP-Bereich und eigenen Stationen über ein vernetztes System weiterer eigener Einrichtungen bzw. klinikübergreifender Abteilungen.
MEVO (Medizinisches Versorgungszentrum)
Wir sind vor und nach dem stationären Aufenthalt für Sie da: Die Voruntersuchungen und auch die nachoperative ambulante Betreuung durch die Ärzte der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie erfolgt im dem EV angegliederten medizinischen Versorgungszentrum (MEVO). In unseren Spezialsprechstunden können wir Sie umfassend und in einer ruhigen Atmosphäre beraten. Hier können wir auch die erforderliche Diagnostik in Kooperation mit den übrigen im MEVO angesiedelten Fachdisziplinen anbieten.
Sozialdienst
Wie geht es weiter nach dem Klinikaufenthalt? Wir kümmern uns um die Vermittlung und Anmeldung einer Anschlussheilbehandlung oder Rehabilitationstherapie nach vorheriger Rücksprache mit den Patienten und betreuenden Arzt- und Pflegeteam.
Neuropsychologie
Wir wollen uns ein ganzheitliches Bild machen: Deshalb gehört eine Neuropsychologin zu unserem Team, die schon in der Akutphase Tests durchführt und damit die Basis für die objektive Beurteilung einer Langzeitbehandlung legt. Aber auch für viele der geplanten Eingriffe (z.B. bei der Behandlung des Wasserkopfes / Hydrocephalus) können so vorhandene Defizite bei der Merkfähigkeit, Sprache und Reaktionszeit genauer festgestellt und entsprechend gezielt therapiert werden. Die neuropsychologische Betreuung erfolgt durch Frau Janßen-Waldhöfer.
Wir beantworten gerne Ihre Fragen! In der Universitätsklinik für Neurochirurgie können Sie sich telefonisch oder per Mail an unser Fallmanagement wenden, das für Ihre Anliegen rund um den stationären Aufenthalt die bestmöglichen Antworten und Lösungen suchen wird.
Ambulante Terminvergabe über das MeVo
Telefon: 0441 / 212152-0
Fax: 0441 / 212152-55
Die Einrichtungen: Die Universitätsklinik für Neurochirurgie verfügt neben dem OP-Bereich und eigenen Stationen über ein vernetztes System weiterer eigener Einrichtungen bzw. klinikübergreifender Abteilungen.
Neurochirurgische Intensivmedizin
Die neurochirurgische Intensivstation befindet sich mit 12 Betten auf Station 24. In Abhängigkeit vom Bedarf und der Verteilung befinden sich auch neurochirurgische Intensivpatienten auf der Station 11. Die Intensivmedizin wird durch ein separates Team der neurochirurgischen Klinik in enger Kooperation mit der Anästhesie betreut.
Neuroanästhesie
Dieser spezialisierte Fachbereich der Klinik für Anästhesie wird durch OA André Willms koordiniert und betreut. Die Neuroanästhesie besitzt viele Besonderheiten, die sie von der Anästhesie anderer Fächer unterscheidet. Die Spezialisierung auf dieses Gebiet ist für die Durchführung komplexer neurochirurgischer Eingriffe maßgeblich und schafft die Grundvoraussetzungen, um so schonend wie möglich operieren zu können.
Neuropsychologie
Die neuropsychologische Betreuung erfolgt durch Frau Janßen-Waldhöfer. Die Verankerung einer abteilungsinternen Neuropsychologin im Behandlungsteam ermöglicht uns bereits in der Akutphase der Behandlung neuropsychologische Tests durchzuführen. Diese werden beispielsweise bei der Langzeitbehandlung von Trauma Patienten wiederholt und verglichen, um so auch einen Behandlungserfolg objektivieren zu können. Aber auch für viele der geplanten Eingriffe (z.B. bei der Behandlung des Wasserkopfes (Hydrocephalus)) hilft eine solche Beurteilung anhand von standardisierten Tests zur Merkfähigkeit, Sprache und Reaktionszeit vorhandene Defizite genauer festzustellen. So ist es wiederum möglich auf diese durch gezieltes Training zu reagieren.
Das Therapiezentrum im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg bietet durch die Angebote in den Bereichen Logopädie und Physiotherapie eine wertvolle Unterstützung.
Der Sozialdienst des Hauses hilft bei der Vermittlung und Anmeldung einer Anschlussheilbehandlung oder Rehabilitationstherapie nach vorheriger Rücksprache mit den Patienten und dem betreuenden Arzt- und Pflegeteam.
Zur harmonischen Bewegung der Wirbelsäule liegen zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule 23 Bandscheiben. Wie Gelkissen federn sie die Erschütterungen und Stöße der Wirbelsäule ab. Der wasserreiche Gallertkern kann dann durch kleine Einrisse im äußeren Faserknorpelring nach außen gedrückt werden. Wölbt er sich nur vor, spricht man von einer Bandscheibenprotrusion, durchbricht er den Faserring und treten Teile der Bandscheibe in den Wirbelkanal ein, in dem sich das Rückenmark und die Nerven befinden, spricht man von einem Bandscheibenvorfall (Abb. 1). Am häufigsten tritt dieses im unteren Rückenbereich auf, da hier die Belastung durch schweres Heben oder langes Sitzen am höchsten ist.
Ursachen:
Die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall liegen oft in einer Überlastung der vorgeschädigten Bandscheiben aus Beruf und Alltag sowie ungünstige körperliche Voraussetzungen (Schwäche der Rumpfmuskulatur, Übergewicht, Rauchen) oder an einer genetischen Vorbelastung. Ein Bandscheibenvorfall kann aber auch spontan ohne äußeren Anlass durch Verschleiß auftreten.
Symptome:
Ein Bandscheibenvorfall muss nicht zwangsläufig starke Schmerzen auslösen. Erst wenn der Vorfall auf die Nerven des Rückenmarkskanales drückt, verursacht das Schmerzen. Die Patienten verspüren dann Nacken- oder Rückenschmerzen bis hin zu Taubheitsgefühlen, schmerzhaftem Kribbeln sowie Lähmungserscheinungen der Muskeln. In seltenen Fällen kann es durch einem Bandscheibenvorfall im unteren Rückenbereich zusätzlich zu einer Stuhl- und Harninkontinenz kommen.
Diagnose, Therapie und Operationsverfahren:
Schon die Ausbreitung der Schmerzen mit Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen können Hinweise auf die Lage Bandscheibenvorfalles geben. In weiteren, modernen bildgebenden Untersuchungsverfahren kann der Bandscheibenvorfall dann sichtbar gemacht und eindeutig diagnostiziert werden. Wir verwenden dazu in der Regel die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) die nativ.Rö.-Diagnostik und in seltenen Fällen auch die Computertomografie (CT).
Unsere Leistungen:
Konservative Therapie: Schmerztherapie, Mikrotherapie (dazu gehört zum Beispiel die CT- gestützte Infiltrationen der Nerven – PRT- oder des Periduralraums – Single Shot PDA, Physiotherapie, Muskeltraining, Wärmetherapie.
Operative Therapie: Minimalinvasive Operationen unter dem OP-Mikroskop und endoskopische Operationen
Höchstmaß an Präzision und Sicherheit durch modernster Technik (Neuromonitoring, Mikroskop, Endoskop, etc.)
Elektrophysiologisches Monitoring zur Kontrolle der Nervenfunktionen während der OP
Erfahrene und gut ausgebildete Behandlungsteams bestehend aus Operateuren, Anästhesisten und Fachpflegekräften sowie Physiotherapeuten und Schmerztherapeuten
Im Wirbelkanal (Spinalkanal) verlaufen das Rückenmark und die Nerven. Der Spinalkanal wird gebildet aus Wirbelkörpern, Bandscheiben und Bändern. Bei einer Verengung (Stenose) des Spinalkanals haben die Nerven und das Rückenmark nicht mehr genug Platz, sie werden eingeengt. Meistens ist der Wirbelkanal im Bereich der Lendenwirbelsäule verengt (lumbale Spinalkanalstenose), seltener auch im Bereich der Halswirbelsäule (zervikale Spinalkanalstenose).
Bei jedem fünften Menschen über 60 liegt eine solche Verengung vor.
Ursachen:
Eine Spinalkanal-Verengung kann sich im Laufe des Lebens entwickeln (erworbene Spinalstenose) aber sie kann auch angeboren sein.
Die erworbene Spinalstenose manifestiert sich vor allem an der Lendenwirbelsäule und an der Halswirbelsäule. Sie kann von altersbedingtem Verschleiß der Bandscheiben (Bandscheibenvorwölbung) und-oder durch eine Verdickung der Bänder herrühren.
Bei der angeborenen Spinalstenose sind an der gesamten Wirbelsäule die knöchernen Ansätze (Pedikel) der Wirbelbögen zu kurz, der Nervenkanal ist dann anlagebedingt zu eng. Die Beschwerden zeigen sich bereits in der Jugend.
Symptome:
Bei einer Einengung im Bereich der Lendenwirbelsäule treten typischerweise gehstreckenabhängige Beinschmerzen auf (Claudicatio spinalis), die Patienten können nur noch kurze Strecken laufen und müssen häufig stehen bleiben und sich vorne überbeugen. Die Beine sind schwer, schmerzhaft oder auch taub.
Sind die Nervenstrukturen an der Halswirbelsäule zu sehr eingeengt, äussert sich die Spinalkanalstenose durch eine zunehmende Ungeschicklichkeit der Hände und Taubheitsgefühlen in Armen (Hemden zuknöpfen oder kleine Gegenstände greifen) oder auch in Gang- und Standstörungen.
Diagnose:
Zuerst erfolgen eine Anamnese sowie eine eingehende körperliche Untersuchung, in der andere Ursachen für eine Gehstreckenverkürzung berücksichtigt werden (neurologische Erkrankungen, Gefäßerkrankungen, Hüftverschleiß). In weiteren, modernen bildgebenden Untersuchungsverfahren kann der Bandscheibenvorfall dann sichtbar gemacht und eindeutig diagnostiziert werden. Wir verwenden dazu in der Regel die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) (Abb.1 und 2), die nativ. Röntgen.-Diagnostik und in seltenen Fällen auch die Computertomografie (CT). Bei Patienten mit einem Schrittmacher ist ein MRT nicht möglich, hier bieten wir eine seltene Zusatzuntersuchung, eine Funktions-Myelographie an. In einigen Fällen wird die Diagnostik durch Nervenmessungen ergänzt.
Therapie und Operationsverfahren
Nicht jede Spinalstenose muss sofort operiert werden. Falls die Ursache Ihrer Schmerzen nicht gefunden werden kann, bedarf es weiterer Abklärung. Unsere Radiologen können dann durch gezielte Schmerzmittel-Injektionen den schmerzenden Bereich betäuben, zum Beispiel auch eine einzelne Nervenwurzel (PRT). Ist die Einengung des Wirbelkanals noch nicht so weit fortgeschritten, helfen oft zunächst konservative Maßnahmen wie Schmerztherapie, Physiotherapie oder Muskelaufbautraining. Erst bei einer starken Verengung des Wirbelkanals ist eine Operation notwendig.
Spinalstenosen-Operation
Der Wirbelkanal wird dann operativ unter Vollnarkose erweitert. Die Operationstechnik hängt davon ab, welcher Abschnitt der Wirbelsäule betroffen ist. Durch die Entfernung knöcherner oder bindegewebiger Strukturen wird Platz für das eingeengte Rückenmark und eingeengte Nerven geschaffen. Bei instabilen Wirbelsegmenten kann auch eine Stabilisierung notwendig werden. ( Abb. 3a-d) Hierbei ist es möglich, instabile Wirbelkörper mit benachbarten Wirbeln zu verbinden.
Der operative Eingriff wird von uns unter dem Operationsmikroskop in minimalinvasiver Technik durchgeführt.
So können Sie nach einer Operation in der Regel einige Stunden nach der Operation mit Hilfe der Pflege aufstehen. Die Patienten benötigen postoperativ weder eine Halskrawatte noch ein Korsett. Bereits am Tag nach der Operation können die frisch operierten Patienten mit unseren Physiotherapeuten trainieren, um wieder fit für den Alltag zu werden. Der Klinikaufenthalt kann durch diese schonenden, minimal-invasive OP-Methoden auf 2-3 Tage reduziert werden.
Unsere Leistungen:
Konservative Therapie: Schmerztherapie, Mikrotherapie (dazu gehört zum Beispiel die CT- gestützte Infiltrationen der Nerven – PRT- oder des Periduralraums – Single Shot PDA, Physiotherapie, Muskeltraining, Wärmetherapie.
Operative Therapie: Offene, mikroskopisch assistierte Operationen unter dem OP-Mikroskop (Mikrochirurgie), um den Wirbelkanal zu erweitern und Nervenstrukturen zu dekomprimieren.
An der Lendenwirbelsäule und Brustwirbelsäule erfolgt der Zugang über den Rücken. An der Halswirbelsäule erfolgen die Eingriffe von vorne durch den Hals oder von hinten durch den Nacken.
Höchstmaß Sicherheit durch modernste Technik (Neuromonitoring, Mikroskop, Endoskop, etc.)
Elektrophysiologisches Monitoring zur Kontrolle der Nervenfunktionen während der OP (EMG, MEP, SSEP).
Erfahrene und gut ausgebildete Behandlungsteams bestehend aus Operateuren, Anästhesisten, Fachpflegekräften sowie Physiotherapeuten und Schmerztherapeuten
Für verschiedene Erkrankungen eignen sich unterschiedliche Verfahren:
Eine seit den 1980er Jahren etablierte Methode zur Behandlung chronischer Schmerzsyndrome stellt die epidurale Rückenmarksstimulation dar. Hierbei sind insbesondere Schmerzen im unteren Rücken und in die Extremitäten ausstrahlende Schmerzen sowie durch eine direkte Schädigung des peripheren Nervensystems verursachte Schmerzen gut behandelbar. Oft zeigen sich insbesondere Patienten mit diesen neuropathischen Schmerzsyndromen den konservativen Behandlungsformen gegenüber therapierefraktär. Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die für die Behandlung durch eine Rückenmarksstimulation von den Krankenkassen anerkannt sind. Neben den oben genannten gehören seit der Jahrtausendwende auch vaskulopathische Krankheitsbilder, wie bspw. die
peripher arterielle Verschlusskrankheit dazu. Hier ist es sogar möglich, vorausgesetzt die Rückenmarksstimulation wird ausreichend früh eingesetzt, eine Extremitätenamputation hinaus zu zögern oder sogar zu verhindern. Auch gastrointestinale Schmerzen und funktionelle abdominelle Beschwerden stellen eine relativ neue Indikation für die Rückenmarkstimulation dar.
Ein weiteres rückenmarksnahes Therapieverfahren ist die Stimulation der sensiblen Hinterwurzelganglien. Hierdurch können besonders gut periphere regionale
Schmerzsyndrome behandelt werden, da besagte Ganglien die größte Anzahl sensibler Nerven für die Weiterleitung viszeraler und somatosensorischer Schmerzinformationen beherrbergen.
Eine der ältesten Neuromodulationsverfahren ist die Periphere Nervenstimulation bei der Elektroden entweder subkutan (Periphere Fedstimulation) oder direkt in bspw. durch Unfälle verletzte Nerven (Direkte Periphere Nervenstimulation) eingebracht werden. Seit Ende der 1960er Jahre wird diese Therapieform eingesetzt, rückt aber durch die zuvor genannten Therapiemethoden immer mehr in den Hintergrund und wird aufgrund häufig erheblicher Narbenbildungen nur noch bei sehr speziellen Indikationen eingesetzt.
Unser Behandlungsspektrum umfasst im Einzelnen:
- Chronischer Rückenschmerz
- Postnucleotomiesyndrom / Failed Back Surgery Syndrome
- Neuropathische Schmerzen
- Schmerzhafte Periphere Polyneuropathien
- Chronisch regionales peripheres Schmerzsyndrom I / Morbus Sudeck / Sympathische Reflexdystrophie
- Chronisch regionales peripheres Schmerzsyndrom II / Kausalgie / Chronischer Knieschmerz nach Kniegelenksoperationen / Chronische Schmerzen nach Hernien- oder Leistenoperationen
- Therapierefraktäre periphere arterielle Verschlusskrankheit Stadium IIb und III nach Fontaine
- Morbus Raynaud / Winiwarter-Buerger-Krankheit
- Therapierefraktäre Angina pectoris
- Chronische gastrointestinale Schmerzen
- Irritables Darmsyndrom / Irritable bowel syndrome
Wir arbeiten sehr eng mit den hiesigen niedergelassenen Schmerztherapeuten, den Kollegen des PIUS-Hospitals und des Klinikums Oldenburg zusammen. Bezüglich der o.g. Erkrankungen beraten wir Sie gerne in unserer Neuromodulationssprechstunde im Medizinischen Versorgungszentrum Oldenburg immer mittwochs von 08:30 Uhr bis 15:00 Uhr. Termine können Sie über unseren CaseManager Herrn Freese unter 0441/ 236-9500 vereinbaren.
Ursachen
Bei Stürzen oder Verkehrsunfällen kommt es häufig zu Frakturen an der unteren Brustwirbelsäule und oberen Lendenwirbelsäule. Dort ist die Wirbelsäule anfälliger, da die stabile Brust- in die mobile Lendenwirbelsäule übergeht. In vielen Fällen ist mehr als ein Wirbelkörper von einer Fraktur betroffen. Ein Wirbelbruch (Wirbelfraktur) kann verschiedene Teile des Wirbels (Wirbelkörper, Wirbelbogen, Gelenkfortsätze oder Dornfortsatz) - oft auch die Bandscheiben oder Bänder – betreffen und an unterschiedlichen Stellen der Wirbelsäule auftreten.
Frakturen der sehr beweglichen Halswirbelsäule treten häufig bei Stürzen im Rahmen von Sportarten wie Motorradfahren, Reiten, Mountainbike fahren, etc. auf, aber auch bei vorwiegend jüngeren Patienten die einen Kopfsprung in flache Gewässer wagen oder bei älteren Patienten mit Gangunsicherheit. Ist die Knochenstruktur durch Osteoporose, Tumormetastasen oder rheumatische Erkrankungen bereits geschädigt, kann ein Wirbel auch ohne äußere Einwirkung brechen. Wir sprechen dann von einer pathologischen Fraktur.
Abb 1: Osteoporotische Fraktur der Lendenwirbelkörper 3 und 5 links im CT, rechts im MRT
Symptome
Man unterscheidet zwischen einem stabilen und instabilen Wirbelbruch. Der stabile Wirbelbruch stellt keine Gefahr für das Rückenmark dar und ist oft mit keinen oder nur geringen Beschwerden verbunden. Bei einer Mobilisierung des Patienten ist keine wesentliche Stellungsänderung oder ein sekundäres neurologisches Defizit zu erwarten.
Beim instabilen Wirbelbruch wird dagegen das Rückenmark oder die austretenden Nerven im Wirbelkanal (Spinalkanal) durch bewegliche Frakturfragmente gefährdet. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die Wirbelsäule weiter deformiert und Nerven geschädigt werden. Ein instabiler Bruch kann zu erheblichen Schmerzen führen. Bei einer Schädigung der Nerven kann es auch zu bleibenden Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen kommen. Daneben können Bewegungseinschränkungen oder sogar eine Querschnittlähmung auftreten.
Diagnose und Therapie
Nach einer klinischen und neurologischen Untersuchung erfolgt die bildgebende Diagnostik mit Röntgen und Computertomographie (CT) sowie bei Bedarf Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspin). Hier werden Ausmaß der Fraktur, Stabilität und Beeinträchtigung von Rückenmark und austretenden Nerven beurteilt.
Es stehen nun verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Stabile und osteoporotische Frakturen können oft mit Hilfe schmerztherapeutischer und physiotherapeutischer Verfahren konservativ (nicht-operativ) behandelt werden. Dabei kommen auch angepasste Orthesen zum Einsatz. Führen pathologischen Frakturen aufgrund von starken Schmerzen zur Immobilisierung der Patienten, kann der Bruch mit Hilfe von Zementierungsverfahren wie Vertebro-, Stento- und Kyphoplastie behandelt werden. Dabei wird die Bewegung der Bruchstücke vermindert, der Bruch evtl. leicht aufgerichtet (bei der Kyphoplastie) und ein weiteres Sintern des Bruches erschwert und damit die Schmerzen gelindert.
Instabile Frakturen mit einer Fehlstellung von mehr als 15-20° oder „hochgradig“ instabile Frakturen, bei denen neurologische Defizite oder massive Stellungsänderungen bestehen oder drohen, müssen operiert werden. Hierbei werden zunächst die betroffenen Wirbel in ihre ursprüngliche Position und Form zurückgeführt und anschließend z.B. minimalinvasiv (perkutan) mit Titanschrauben und -stäben stabilisiert. Bei neurologischen Ausfällen muss durch eine offene, größere, Operation das Rückenmark und / oder die Nerven dekomprimiert werden. Hier kann ein kombiniertes Vorgehen mit zwei Operationen (von vorn und von hinten) notwendig werden.
Abb 2: Behandlung der Fraktur von LWK 3 mittels Stentoplastie, von LWK 5 mittels Kyphoplastie
Abb 3: Instabile Fraktur des 4. Lendenwirbels mit Verlegung des Nervenkanals (Pfeil)
Abb 4: Stabilisierung von hinten (dorsal) mit Schrauben-Stab-System bis aufs Becken bei begleitendem Beckenbruch und Wirbelkörperersatz von vorne (ventral)
Unsere Leistungen:
Erfahrene und gut ausgebildete Behandlungsteams bestehend aus Operateuren, Anästhesisten und Fachpflegekräften sowie Physiotherapeuten und Schmerztherapeuten
Konservative Therapie: Schmerzbehandlung, Orthesenversorgung, Krankengymnastik
Operative Therapie: In Zusammenarbeit mit den Kollegen der Unfallchirurgie im Rahmen unseres Wirbelsäulenzentrums Operationen mit modernster Ausstattung wie OP-Mikroskop, Elektrophysiologie zur Überwachung der Rückenmarksfunktion, Navigationssysteme, etc.
Stabilisierende Verfahren, bei denen z. B. mit einem Schrauben-Stabsystem oder einem Platten-Schraubensystem mehrere Wirbelsäulensegmente operativ verbunden werden Dekompressionsoperationen, bei denen durch Entfernung knöcherner Strukturen Platz für das eingeengte Rückenmark und/oder eingeengte Spinalnerven geschaffen wird Minimalinvasive Stabilisierung an der Wirbelsäule durch Vertebroplastie, d. h. Zementauffüllung des Wirbelkörpers, und Kyphoplastie, bei der vor dem Einspritzen des Zements durch einen Ballon im Wirbelkörper ein Hohlraum geschaffen wird. Bei stark gesinterten Frakturen werden vor der Zementierung Metallstents eingesetzt (Stentoplastie).
An der Wirbelsäule gibt es zwei Arten von Tumoren, die sogenannten primären, welche direkt in der Wirbelsäule entstehen und die Tochtergeschwulste von anderen Tumoren, die Tumorzellen über die Blutbahn in die Wirbelsäule streuen oder kontinuierlich von außen in die Wirbelsäule einwachsen (z.B. Lungenkarzinom).
Die primären Wirbelsäulentumoren sind sehr selten und können gut- oder bösartig sein. Am häufigsten sind Metastasen eines anderen Tumors.
Die häufigsten Metastasen an der Wirbelsäule sind Tumorabsiedelungen eines Mammakarzinomes (Brustkrebs), Bronchialkarzinomes (Lungenkrebs), Nierenzellkarzinomes und das Prostatakarzinomes.
Alle Tumoren der Wirbelsäule haben jedoch gemeinsam, dass sie durch ihr Wachstum zum einen den Wirbelkörper oder andere Knochenanteile der Wirbelsäule zerstören können und es zu einer Defektbildung mit Instabilität oder drohender Instabilität sowie einer Deformität kommen kann. Zum anderen breitet sich der Tumor oft in Richtung des Spinalkanals aus, in dem das Rückenmark und die Nerven liegen. Werden diese verdrängt, kann es zu Schmerzen sowie Lähmungen bis hin zur Querschnittlähmung kommen.
Diagnostik und Therapiemöglichkeiten
Wichtig sind die Anamnese des Patienten und eine ausführliche körperliche und neurologische Untersuchung. Gibt es Hinweise für das Vorliegen eine Tumorerkrankung, dann wird die weitere Diagnostik eingeleitet. Schon in einer Nativ-Röntgenaufnahme des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes können Hinweise auf eine Zerstörung eines oder mehrerer Wirbelkörper sichtbar sein. Zusätzlich erfolgt bei Verdacht auf eine Tumorerkrankung der Wirbelsäule eine Computertomographie (CT) zur Darstellung der knöchernen Defektbildung und Beurteilung der Stabilität und Knochenstruktur. In einer Kernspintomographie (MRT) zeigt sich außerdem die Darstellung der Ausdehnung des Tumors in Bezug auf das Rückenmark und die Nervenwurzeln. Im Anschluss an die bildgebenden Untersuchungsverfahren wird dem Patienten eine Gewebeprobe entnommen, um in einer anschließenden Gewebe-Untersuchung Informationen über die Art des Tumors zu erhalten.
Nach Erhalt des Ergebnisses der Gewebeprobe wird das weitere Vorgehen in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz erörtert. Hier entscheiden Wirbelsäulenchirurgen, Neurochirurgen, Strahlenmediziner und Onkologen gemeinsam über die genaue Art und Reihenfolge der durchzuführenden Therapieformen. Die Tumorkonferenz wird gebildet aus Kolleginnen und Kollegen des Klinikzentrums für Strahlentherapie, Hämatologie und Onkologie des Pius-Hospitals und der Onkologischen Praxis Oldenburg. Hier werden dann die weiteren Therapiemöglichkeiten festgelegt.
Von der Art und Größe des Tumors hängt das jeweilige Operationsverfahren ab. Bei drohender Querschnittlähmung führen wir eine mikroskopisch unterstützte Tumorentfernung durch, welche bei drohender Instabilität zusätzlich mit einer Stabilisierungsoperation verbunden wird.
Befindet sich der Tumor im Wirbelkörper ohne drohende Instabilität oder Kompression neuronaler Strukturen kann bei Schmerzen ein kleiner Eingriff durchgeführt werden. Hierbei wird etwas Knochenzement in den Wirbelkörper eingebracht (Kyphoplastie).
Die meisten Wirbelsäulenoperationen bei Tumorleiden erfolgen aus Stabilitätsgründen oder wegen der Schmerzen. Eine Heilung des Tumorleidens lässt sich dadurch häufig nicht erreichen, die Lebensqualität kann jedoch deutlich verbessert werden.
Unsere Leistungen
Konservatives Therapiekonzept: Schmerztherapie, Mikrotherapie (dazu gehört zum Beispiel die CT- gestützte Infiltrationen der Nerven (PRT) oder des Periduralraums (Single Shot PDA), Physiotherapie, Muskeltraining, Wärmetherapie.
Operation:
- Modernste Technik (OP-Mikroskop, Endoskopie-Einheit und Navigationssystem) im OP-Saal zur sicheren und schonenden Durchführung aller Wirbelsäulenoperationen Elektrophysiologisches Monitoring zur Kontrolle der Nervenfunktionen während der OP (EMG, MEP, SSEP).
- Bildwandler gestützte Probeentnahme und Sicherung der Diagnose
- Mikroskopisch geführte Entlastung des Spinalkanals durch Tumorverkleinerung oder -entfernung
- Stabilisierungsoperationen, bei denen z. B. mit einem Schrauben-Stabsystem mehrere Wirbelsäulensegmente operativ stabilisiert werden
Entfernung des Tumors durch Mini-Thorakotomie (Eröffnung des Brustkorbes) oder Mini-Lumbotomie (Eröffnung der Bauchhöhle hinter dem Bauchfell) - Neueste Wirbelkörperimplantate, die schonend als Wirbelkörperersatz eingebracht werden können
- Ballon-Kyphoplastie
- Ein kompetentes Team bestehend aus Wirbelsäulenchirurgen, Neurochirurgen, Anästhesisten und Fachpflegekräften, Physiotherapeuten und Schmerztherapeuten
- Onkologische Weiterbetreuung ist gewährleistet durch interdisziplinäre Zusammenarbeit (Tumorkonferenz) mit den verschiedenen Disziplinen des Klinikzentrums für Strahlentherapie, Hämatologie und Onkologie des Pius-Hospitals und der Onkologischen Praxis Oldenburg.
Ausgezeichnet als Level II-Wirbelsäulenzentrum nach Richtlinien der DWG.
Nähere Informationen zum Auszeichnungsverfahren finden Sie hier.
Menschen im Mittelpunkt
„Auf Grund der vorhandenen Infrastruktur und der hohen Anzahl der Eingriffe in unserem zertifizierten Wirbelsäulenzentrum verfügen wir über eine hohe Expertise auch bei sehr komplexen Eingriffen.“
- Chefarzt Dr. med. Frerk Meyer
Lageplan und Anfahrt
Das Evangelische Krankenhaus befindet sich in zentraler Lage unweit der Oldenburger Innenstadt. Unser Haus lässt sich sowohl zu Fuß, mit dem Rad als auch mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichen. Wer mit dem Auto anreist, findet ausreichend Parkmöglichkeiten im Parkhaus August Carrée.