Startseite - 6 - Umgang mit Nadelstichverletzungen
Umgang mit Nadelstichverletzungen
Verhalten bei Nadelstichverletzungen (NSV) und Kontakt mit infektiösem Material
Nadelstichverletzungen (NSV) und der Kontakt mit infektiösem Material stellen im Krankenhausalltag einige der häufigsten Verletzungsarten und damit erhebliche Risiken für das Gesundheitspersonal dar. Solche Vorfälle können zu schweren Infektionen mit potenziell lebensbedrohlichen Krankheitserregern wie Hepatitis B, Hepatitis C und HIV führen. Daher ist ein rasches und korrektes Verhalten bei NSV und Kontakt mit infektiösem Material von größter Bedeutung, um die Gesundheit der betroffenen Personen zu schützen und die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.
Grundsätzlich ist durch die Benutzung von geeigneten Materialien sowie die Befolgung der Arbeits- und Sicherheitsanweisungen NSV vorzubeugen. Sollte es trotzdem zu einer NSV oder Kontakt mit infektiösem Material kommen, gehört zu den wesentlichen Maßnahmen die sofortige Wundversorgung, die unverzügliche Meldung des Vorfalls und die Einleitung prophylaktischer Maßnahmen.
Allgemeine Maßnahmen zur Vorbeugung:
- Nutzung von Safety-Needles bzw. stumpfen Kanülen / Systemen.
- Anlegen von persönlicher Schutzausrüstung wenn mit Sekreten/ Ausscheidungen/ Blutspritzern zu rechnen ist (siehe auch Kapitel Infektionsprophylaxe).
- Schaffung einer idealen Arbeitsumgebung: Abwurfbehälter günstig aufstellen (kurzer Weg), volle Abwurfbehälter vermeiden und rechtzeitig auswechseln.
- Arbeitsmaterial direkt in den Abwurfbehälter abwerfen. Keine benutzten Kanülen/ Messer überreichen.
- Recappen ist verboten!
Bitte beachten Sie: Sofern mit Kanülen gearbeitet wird, sollte der eigene Impfschutz „up to date“ sein (siehe auch Kapitel „Infektionsphropylaxe“). Wenden Sie sich bei Fragen gerne an den zuständigen Betriebsarzt (m/w/d)!
Sofortmaßnahmen bei einer Nadelstichverletzung und/oder Kontakt mit infektiösem Material:
Bei Verletzungen mit benutzten Instrumenten (z.B. Kanüle, usw.) und/oder Verletzungen, bei denen Körperflüssigkeiten von Patientinnen/Patienten durch Schleimhautkontakt (Auge, Mund) in den eigenen Körper gelangt sind, ist folgender Ablauf einzuhalten:
Weitere schriftliche Informationen zum vollständigen Vorgehen sowie die Verfahrensanweisung „Meldeablauf bei alles Arbeits- und Wegeunfällen inkl. Kanülenstichverletzungen“ finden sich im Intranet des EV unter dem Stichwort „Arbeitsunfall“.
Bitte beachten Sie:
- Zusätzlich zur Aufnahme durch den D-Arzt sollte der Unfall über das digitale Verbandbuch gemeldet werden.
- HIV-Exposition: Sollte der Patient/ die Patientin HIV positiv sein, so merken Sie sich bitte den Kanülendurchmesser und begeben Sie sich schnellst möglich zum D-Arzt. Es gilt: Stichverletzung bei HIV-Exposition max. 24h. Eine HIV-Prophylaxe „HIV-PEP“ wird in der ZNA vorgehalten
Für Studierende der Universität Oldenburg gilt zusätzlich:
Sollte es während einer Hospitation oder eines anderen Praktikums zu einem Unfall, wie z.B. einer Nadelstichverletzung kommen, dann ist zusätzlich zu den oben beschriebenen Schritten bitte umgehend eine Unfallsanzeige für Studierende auszufüllen und im Dezernat 3 einzureichen!
Weiterführende Informationen siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=lzFbjWtK_NM