1.000 Coch­­lea-Implan­­ta­­te erfolg­reich implantiert

Von links: Prof. Dr. Andre­as Radel­off und Pati­ent Hab­bo Fröhling

HNO-Uni­­ver­­­si­­täts­k­li­­nik des Evan­ge­li­schen Kran­ken­hau­ses erreicht bedeu­ten­den Meilenstein

Die Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren-Heil­­kun­­de des Evan­ge­li­schen Kran­ken­hau­ses Olden­burg hat Anfang Juli einen gro­ßen Erfolg erzielt: Das 1.000. Coch­­lea-Implan­­tat (CI) wur­de implan­tiert. Prof. Dr. Andre­as Radel­off, Direk­tor der Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren-Heil­­kun­­de am Evan­ge­li­schen Kran­ken­haus, lei­te­te den Ein­griff. Für ihn ist es ein Mei­len­stein in der Kli­nik­ge­schich­te. „Der Erfolg unse­res Coch­­lea-Implan­­tat-Pro­­gramms ist das Ergeb­nis der her­vor­ra­gen­den Arbeit eines gesam­ten Teams“, betont der Kli­nik­di­rek­tor. Dazu gehö­ren CI-Chir­ur­­gen, Audio­lo­gen, Tech­ni­ker und ver­schie­de­ne Mit­ar­bei­ter für die Unter­stüt­zungs­pro­zes­se, die gemein­sam dar­an arbei­ten, den Pati­en­ten eine Ver­sor­gung auf höchs­tem Niveau zu bie­ten. „Wir sind stolz dar­auf, als zer­ti­fi­zier­tes Zen­trum für Coch­­lea-Implan­­ta­­te sowohl kli­nisch als auch wis­sen­schaft­lich auf dem neu­es­ten Stand der Hör­me­di­zin zu sein“, so Prof. Dr. Radeloff.

Erfolg­rei­che Ope­ra­ti­on und wei­te­re Schritte

Die Ope­ra­ti­on des Pati­en­ten Hab­bo Fröh­ling ver­lief rei­bungs­los. Der Ein­griff wird mitt­ler­wei­le rund  100-mal im Jahr an der Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren-Heil­­kun­­de durch­ge­führt. „In den ers­ten Tagen nach der Implan­ta­ti­on wird Herr Fröh­ling bereits wie­der Töne wahr­neh­men kön­nen. In etwa drei bis vier Wochen wird das Implan­tat von unse­ren Tech­ni­kern ange­passt. Ab dann geht die Ent­wick­lung des Sprach­ver­ste­hens ste­tig vor­an“, erläu­tert Prof. Dr. Radel­off. Auch Fröh­ling ist vol­ler Zuver­sicht: „Nach Jah­ren des zuneh­men­den Hör­ver­lus­tes freue ich mich dar­auf, am Leben wie­der voll teil­neh­men zu kön­nen. Ich möch­te mich beim gesam­ten Team für die tol­le Unter­stüt­zung bedanken.“

Coch­­lea-Implan­­ta­­te: Ein tech­no­lo­gi­scher Fort­schritt für bes­se­res Hören

Coch­­lea-Implan­­ta­­te sind hoch­ent­wi­ckel­te Hör­pro­the­sen, die bei Taub­heit oder star­kem Hör­ver­lust ein­ge­setzt wer­den. Sie erset­zen die beschä­dig­te Funk­ti­on des Innen­ohrs, indem sie Schall­wel­len in elek­tri­sche Impul­se umwan­deln und direkt an den Hör­nerv wei­ter­lei­ten. „Coch­­lea-Implan­­ta­­te sind heu­te der Gold­stan­dard in der Ver­sor­gung von Men­schen mit hoch­gra­di­ger Hör­stö­rung. Sie ermög­li­chen es Pati­en­ten ein frei­es Sprach­ver­ste­hen zurück­zu­er­lan­gen“, so Prof. Dr. Radel­off.

Umfas­sen­de Pati­en­ten­be­treu­ung und wis­sen­schaft­li­che Forschung

Die HNO-Kli­­nik des Evan­ge­li­schen Kran­ken­hau­ses begann in den 1990er Jah­ren mit der Behand­lung von CI-Pati­en­­ten. Zunächst wur­den nur die Indi­ka­ti­ons­stel­lung und Nach­sor­ge ange­bo­ten. Für die Ope­ra­ti­on muss­ten die Pati­en­ten an ande­re Ein­rich­tun­gen über­wie­sen wer­den. Inzwi­schen gehö­ren alle Pha­sen der CI-Ver­­­sor­­gung, von der Erst­dia­gnos­tik bis zur lebens­lan­gen Nach­sor­ge, zum Stan­dard am EV.

Seit Febru­ar 2018 ist die Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren-Heil­­kun­­de als „Audio­lo­gi­sches Zen­trum (DGA)“ zer­ti­fi­ziert und seit Sep­tem­ber 2023 auch als „CI-ver­­­sor­­gen­­de Ein­rich­tung für Erwach­se­ne und Kin­der“ durch die DGH­NO (Deut­sche Gesell­schaft für Hals-Nase-Ohren-Heil­­kun­­de, Kopf- und Hals­chir­ur­gie) aner­kannt. „Unser Zen­trum hat sich zu einem der größ­ten in Nord­deutsch­land ent­wi­ckelt und bie­tet alle gän­gi­gen Ver­fah­ren für die Gleich­ge­wichts­dia­gnos­tik sowie die Dia­gnos­tik von Hör­stö­run­gen vom Säug­ling bis ins hohe Erwach­se­nen­al­ter an“, erläu­tert der Kli­nik­di­rek­tor. Dabei koope­riert das Olden­bur­ger Haus mit allen in Deutsch­land zuge­las­se­nen Her­stel­lern von Coch­­lea-Implan­­ta­­ten und bie­tet dar­über hin­aus die Ver­sor­gung mit implan­tier­ba­ren akus­ti­schen Hör­sys­te­men an. „Wir haben zwei erfah­re­ne CI-Chir­ur­­gen, und seit Janu­ar 2024 berei­tet sich ein drit­ter Chir­urg mit einem struk­tu­rier­ten OP-Trai­­ning auf sei­ne zukünf­ti­ge Rol­le vor“, fügt Prof. Dr. Radel­off hinzu.

Lei­tung und Wei­ter­ent­wick­lung der Klinik

Seit 2016 steht die Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren-Heil­­kun­­de unter der Lei­tung von Prof. Dr. Radel­off. In die­ser Zeit hat sich neben der kli­ni­schen Ver­sor­gung auch die For­schung maß­geb­lich wei­ter­ent­wi­ckelt.  Auf die W2-Pro­­fes­­sur für Kli­ni­sche Audio­lo­gie ist Anfang 2023 von Prof. Dr. Pas­ca­le Sand­mann beru­fen wor­den. Eben­falls 2023 über­nahm Dr. Sabi­ne Kra­mer die Lei­tung der Abtei­lung Pho­nia­trie und Päd­au­dio­lo­gie und baut die­se seit­her wei­ter auf und aus. Die HNO-Kli­­nik ver­fügt über eine der größ­ten Hoch­schul­am­bu­lan­zen am Stand­ort Olden­burg und wächst wei­ter: Die Eröff­nung eines wei­te­ren Ope­ra­ti­ons­saals im Mai 2024 ist Aus­druck die­ser erfreu­li­chen Ent­wick­lung, die sich wei­ter fort­set­zen soll. „Unser Ziel ist es, unse­re Posi­ti­on als ein füh­ren­des Zen­trum für Coch­­lea-Implan­­ta­­te aus­zu­bau­en und durch For­schung und Inno­va­ti­on die Hör­me­di­zin vor­an­zu­trei­ben“, fasst Prof. Dr. Radel­off zusammen.

Chris­ti­an Goldmann
Pres­se­spre­cher

Ver­öf­fent­licht am 16. Juli 2024