Neue Lei­te­rin in der Audiologie

Seit Jah­res­be­ginn ver­stärkt Prof. Dr. Pas­ca­le Sand­mann als neue Lei­te­rin der Audio­lo­gie die Uni­ver­si­täts­kli­nik Hals-Nasen-Ohren-Heil­­kun­­de (HNO) am Evan­ge­li­schen Kran­ken­haus (EV) in Olden­burg. Gleich­zei­tig ist sie auch zur Pro­fes­so­rin für Audio­lo­gie an der Fakul­tät VI (Medi­zin und Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten) der Uni­ver­si­tät Olden­burg beru­fen worden.

Für die gebür­ti­ge Schwei­ze­rin Sand­mann ist die Hun­te­stadt nichts Neu­es. Sie war in Olden­burg bereits von 2010 bis 2013 in der Abtei­lung für Neu­ro­psy­cho­lo­gie von Prof. Dr. Ste­fan Debe­ner an der Uni­ver­si­tät tätig. „Ich freue mich daher sehr, wie­der zurück zu sein. Olden­burg und auch die Umge­bung, die so völ­lig anders als in der Schweiz ist, gefal­len mir sehr gut.“

„Unser Ziel ist medi­zi­ni­sche Exzel­lenz durch die unmit­tel­ba­re Umset­zung uni­ver­si­tä­rer Erkennt­nis­se in die kli­ni­sche Pra­xis für die best­mög­li­che Behand­lung unse­rer Pati­en­ten. Wir sind davon über­zeugt, dass Frau Prof. Dr. Pas­ca­le Sand­mann die­sen gegen­sei­ti­gen Aus­tausch durch ihre her­vor­ra­gen­de Exper­ti­se wei­ter inten­si­vie­ren wird“, freut sich Dr. Alex­an­der Pop­pinga, Vor­stand des Evan­ge­li­sches Kran­ken­hau­ses, über die neue Unterstützung.

Pas­ca­le Sand­mann ist 44 Jah­re alt. Nach der Schwei­ze­ri­schen Matur stu­dier­te sie Zoo­lo­gie und Neu­ro­psy­cho­lo­gie an der Uni­ver­si­tät in Zürich. Nach dem Ende des Stu­di­ums erfolg­te der Wech­sel nach Olden­burg. 2013 schloss  als nächs­te beruf­li­che Sta­ti­on die Medi­zi­ni­sche Hoch­schu­le (MHH) Han­no­ver an. Im Rah­men des Exzel­lenz­clus­ters „Hearing4all“ über­nahm sie dort die Juni­or­pro­fes­sur „Audio­lo­gi­sche Dia­gnos­tik“. 2015 ging es wei­ter nach Köln. Dort arbei­te­te sie zunächst als aka­de­mi­sche Audio­lo­gin an der Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren-Heil­­kun­­de. 2021 habi­li­tier­te sie sich an der Uni­ver­si­tät Köln im Fach Audio­lo­gie und über­nahm noch im sel­ben Jahr die Lei­tung von Audio­lo­gie und Päd­au­dio­lo­gie sowie die audio­lo­gi­sche Lei­tung vom Coch­­lear-Implant-Zen­­trum Köln.

„In Olden­burg erwar­tet mich ein per­fekt auf mich zuge­schnit­te­nes For­schungs­um­feld mit dem Exzel­lenz­clus­ter „Hearing4All“ – ins­be­son­de­re in der HNO, wel­ches mit dem Zugang zu den Pati­en­ten am EV eine opti­ma­le Ergän­zung fin­det“, begrün­det sie ihren erneu­ten Wech­sel. Sie fühlt sich jetzt ange­kom­men und möch­te mög­lichst vie­le Jah­re lang am EV und an der Uni­ver­si­tät beruf­lich wirken.

Sand­mann ist unter ande­rem auf die objek­ti­ve Audio­me­trie spe­zia­li­siert. Dabei han­delt es sich um Metho­den, mit denen sich das Hör­ver­mö­gen jen­seits von sub­jek­ti­ven Hör­tests mes­sen lässt. Ver­wen­det wer­den die­se etwa, wenn die Durch­füh­rung eines Hör­tests nicht mög­lich ist. Zu die­sen Metho­den zählt bei­spiels­wei­se die Hirn­stamm­au­dio­me­trie, mit der die Ver­ar­bei­tung von akus­ti­schen Rei­zen im Hör­nerv und im Hirn­stamm unter­sucht wird. Dadurch kann die vor­han­de­ne Hör­schwel­le abge­schätzt werden.

Wei­ter beschäf­tigt sich die Audio­lo­gin mit Metho­den, mit denen sich das Hör­ver­mö­gen und Sprach­ver­ste­hen von Men­schen, die ein Coch­­lea-Implan­­tat nut­zen, bes­ser mes­sen lässt. Nicht zuletzt fokus­siert sich die Wis­sen­schaft­le­rin auch auf das Gehirn und unter­sucht, wie sich Ner­ven­zel­len und Hirn­rin­de ver­än­dern, wenn Implan­ta­te, die beim Hören unter­stüt­zen sol­len, zum Ein­satz kommen.

Pas­ca­le Sand­mann ist ver­hei­ra­tet und hat eine elf Jah­re alte Toch­ter. In ihrer Frei­zeit unter­nimmt sie viel mit der Fami­lie, näht ger­ne oder spielt Kla­vier. Frü­her spiel­te sie auch Orgel. „Musik ist für mich sehr wich­tig. Sie ist nicht nur ein schö­ner Aus­gleich in der Frei­zeit, son­dern spielt auch in mei­nem beruf­li­chen Tun eine gro­ße Rol­le. So ist Musik lei­der für Coch­­lea-Implan­­tat-Trä­­ger nichts Schö­nes, weil die Fre­quenz­in­for­ma­ti­on, die für die Wahr­neh­mung von Melo­dien wich­tig ist, nur schlecht über das Coch­­lea-Implan­­tat über­tra­gen wird. Viel­leicht kann sich das mit­hil­fe der Wis­sen­schaft schon bald ändern.“

Chris­ti­an Goldmann
Pres­se­spre­cher

Ver­öf­fent­licht am 28. April 2023