Gynäkologie und Geburtshilfe
Beckenboden- u. Inkontinenztherapie
Der Beckenboden ist der Abschluss unseres Bauchraumes nach unten und wird daher ständig mehr oder weniger stark belastet. Besonders bei angeborener Bindegewebsschwäche und nach Geburten kann es zu einer Schwächung der Haltefunktion kommen.
In Deutschland leidet geschätzt jede 3. Frau über 55 Jahren an Funktionsstörungen des Beckenbodens, vor allem der erheblich beeinträchtigenden Harninkontinenz. Aber auch Blasenentleerungsstörungen, ständiger Harndrang, nächtliches Wasserlassen, gehäufte Blasenentzündungen, Darmentleerungsstörungen und Stuhlinkontinenz können typische Symptome sein.
Hierbei gibt es eine große Dunkelziffer, da dieses Thema aus Scham von den Betroffenen oft nicht angesprochen wird. Die Folge daraus ist die Reduzierung sozialer Kontakte bis hin zur vollständigen Isolation. Bereits bei weniger stark ausgeprägten Symptomen kommt es zu einer Einschränkung der Lebensqualität zum Beispiel durch Vermeidung sportlicher Aktivitäten.
Urogynäkologie
Die Urogynäkologie ist ein Spezialbereich innerhalb der Frauenheilkunde, die sich mit der Schwächung des Beckenbodens und den damit einhergehenden Senkungsbeschwerden und Harninkontinenz beschäftigt. Neben einer differenzierten Diagnostik, welche ein ausführliches Gespräch, körperliche Untersuchung, Ultraschall, Blasenfunktionsmessung, Urinuntersuchung und Blasenspiegelung beinhalten kann, hat die Erfahrung des Behandlers eine entscheidende Bedeutung.
Die Frauenklinik hat sich seit vielen Jahren auf die Diagnostik und Therapie von Beckenbodenfunktionsstörungen und Harninkontinenz spezialisiert, bietet das gesamte konservative wie auch operative Therapiespektrum an und zählt mittlerweile zu den leistungsstärksten Kliniken in Deutschland.
Individuelles Vorgehen
Wichtig bei der Behandlung von Beckenbodenstörungen ist, dass man als Behandler auf eine große Vielzahl von verschiedenen Behandlungsoptionen zurückgreifen kann, um für die einzelne Patientin sehr individualisiert das optimale Vorgehen auszuwählen, wobei immer das funktionelle Ergebnis und damit die Zufriedenheit der Patientin im Vordergrund steht.
Therapieformen
- Beckenbodentraining
- Physiotherapie
- Elektrostimulation und Biofeedback
- Pessartherapie
- Medikamentöse Therapie
- Operative, differenzierte Therapie
- Operatives Spektrum
- Spannungsfreie Vaginalschlinge, TVT oder TOT („Bändchen-OP“)
- Langfristig nachstellbare Vaginalschlinge, REMEEX-System
- Abdominale Kolposuspension (BURCH-OP)
- Konventionelle Senkungsoperationen von vaginal oder abdominal (Kolposacropexie)
- Netzgestützte, defektorientierte Senkungsoperationen für Blase und Darm
- Differenzierte Rezidiv – und Komplikationschirurgie
- Operationen bei Darmsenkung, Stuhlinkontinenz und Stuhlentleerungsstörungen
- Botoxtherapie der Harnblase
- Sakralnervenmodulation („Blasenschrittmacher“)