Gynä­ko­lo­gie und Geburtshilfe

Becken­end­la­ge

So arbei­ten wir

Kei­ne Panik – es gibt immer eine gute Lösung: Im Ver­lauf der Schwan­ger­schaft dre­hen sich die Kin­der mehr­mals spon­tan im Mut­ter­leib, wobei sich die meis­ten Kin­der ab der 35. Schwan­ger­schafts­wo­che in einer Schä­del­la­ge befin­den. In etwa 5% aller Fäl­le kommt es aller­dings zu einer wei­ter­hin bestehen­den Becken­end- oder Steiß­la­ge. Auch aus die­ser Lage kön­nen Babys ganz nor­mal durch die Schei­de gebo­ren wer­den, wenn auch vie­le Kli­ni­ken in Deutsch­land in einem sol­chen Fal­le einen geplan­ten Kai­ser­schnitt vor Beginn der Wehen­tä­tig­keit (pri­mä­rer Kai­ser­schnitt) durch­füh­ren. Wir wer­den die für Sie bes­te Lösung gemein­sam fin­den – wir soll­ten vor­her auf jeden Fall eine Ultra­schall­un­ter­su­chung und eine Becken­aus­tas­tung durchführen.

Hier fin­den Sie wei­te­re Informationen:

  • Vagi­na­le Entbindung
  • Äuße­re Wendung
  • Alter­na­ti­ve Methoden
  • Sanf­ter Kaiserschnitt

Die vagi­na­le Ent­bin­dung aus Beckenendlage

In welt­weit durch­ge­führ­ten, aktu­el­len Stu­di­en konn­te gezeigt wer­den, dass eine vagi­na­le Geburt aus Becken­end­la­ge unter Beach­tung spe­zi­el­ler Aus­wahl­kri­te­ri­en und Sicher­heits­maß­nah­men nicht zu einem höhe­ren Risi­ko für das Kind führt. Aller­dings liegt das müt­ter­li­che Risi­ko, Kom­pli­ka­tio­nen zu erlei­den, bei einer Kai­ser­schnitt­ent­bin­dung etwa 3-mal höher als bei einer vagi­na­len Ent­bin­dung. Ent­schei­dend für die Sicher­heit Ihres Kin­des ist dabei ein erfah­re­nes Team – des­halb ist bei Gebur­ten bei Becken­end­la­ge immer ein dar­in erfah­re­ner Fach­arzt (Ober- oder Chef­arzt) anwesend.

Wenn Sie bereits ein Kind etwa der glei­chen Grö­ße gebo­ren haben, spricht wahr­schein­lich nichts gegen eine vagi­na­le Ent­bin­dung, aber auch beim ers­ten Kind kön­nen Sie auf nor­ma­lem Wege ent­bin­den, wenn Risi­ko­fak­to­ren aus­ge­schlos­sen sind. Übri­gens emp­feh­len wir Ihnen auch zur Geburt aus Becken­end­la­ge eine ver­ti­ka­le Posi­ti­on (am bes­ten den soge­nann­ten Vier­füß­ler­stand) statt der lan­ge Jah­re durch­ge­führ­ten Ent­bin­dung in Rücken­la­ge mit ange­ho­be­nen Bei­nen, da der natür­li­che Ablauf dadurch viel bes­ser unter­stützt wird und weni­ger Kom­pli­ka­tio­nen zu ver­zeich­nen sind.

Alter­na­tiv­me­di­zi­ni­sche Metho­den zur Wendungsunterstützung

Hier­zu gehö­ren unter ande­rem die Aku­punk­tur, die Aku­pres­sur und Hap­to­no­mie, die Homöo­pa­thie, die Indi­sche Brü­cke, die Knie-Ellen­bo­gen­la­ge, die Moxi­bus­ti­on und vie­le ande­re. Da sich die­se Behand­lun­gen über eine gewis­se Zeit­span­ne erstre­cken und im Wesent­li­chen dazu die­nen, die spon­ta­ne Dre­hung der Kin­der zu sti­mu­lie­ren, wer­den sie in einem Zeit­raum bereits ab der 34. Schwan­ger­schafts­wo­che ein­ge­setzt und meis­tens von Heb­am­men durch­ge­führt oder angeleitet.

Äuße­re Wendung

Die Äuße­re Wen­dung ist eine Metho­de, bei der ver­sucht wird, durch Lage­rung, Gebär­mut­ter­ent­span­nung und Aus­übung eines sanf­ten Drucks von außen durch die Bauch­de­cken der Mut­ter hin­durch das Kind in eine regel­rech­te Schä­del­la­ge zu wen­den. Der geeig­ne­te Zeit­punkt für eine Äuße­re Wen­dung ist in der Regel in der 37. / 38. Schwan­ger­schafts­wo­che, kann aber manch­mal auch noch spä­ter durch­ge­führt werden.

Die Mög­lich­keit und die Erfolgs­aus­sich­ten einer äuße­ren Wen­dung hän­gen unter ande­rem von der genau­en Lage und Grö­ße des Kin­des, sei­ner Beweg­lich­keit, der Frucht­was­ser­men­ge, des Pla­zen­ta­sit­zes und eini­ger ande­rer, hier nicht genann­ter Fak­to­ren ab. Wir füh­ren die Äuße­re Wen­dung so durch, dass es für Sie ohne Nar­ko­se aus­zu­hal­ten geht und für Ihr Baby kein Risi­ko besteht.

Unse­re Erfolgs­ra­te liegt abhän­gig von der Aus­gangs­si­tua­ti­on bei etwa 60%. Schwer­wie­gen­de Risi­ken (Pla­zen­ta­lö­sung, Nabel­schnur­kom­pli­ka­tio­nen) lie­gen unter Berück­sich­ti­gung der Sicher­heits­fak­to­ren unter 1% und damit deut­lich nied­ri­ger als bei einem Kai­ser­schnitt: In erfah­re­nen Hän­den ist die Äuße­re Wen­dung also eine sehr geeig­ne­te Metho­de, ohne Risi­ko­er­hö­hung für Mut­ter und Kind eine natür­li­che vagi­na­le Geburt aus Schä­del­la­ge zu ermöglichen.

Kai­ser­schnitt­ent­bin­dung (Sec­tio caesarea)

Eine Ent­bin­dung durch Kai­ser­schnitt ist heut­zu­ta­ge ein kom­pli­ka­ti­ons­ar­mer Ein­griff für Mut­ter und Kind, auch wenn Kom­pli­ka­tio­nen bei der Mut­ter (z.B. Throm­bo­sen, Wund­hei­lungs­stö­run­gen) häu­fi­ger sind als nach natür­li­chen Gebur­ten. Bei feh­len­den Vor­aus­set­zun­gen für eine äuße­re Wen­dung oder eine vagi­na­le Becken­end­la­gen­ge­burt ist ein Kai­ser­schnitt die ein­zig mög­li­che Ent­bin­dungs­me­tho­de und wie bei jeder nor­ma­len Schä­del­la­gen­ge­burt kann sich auch bei einer ursprüng­lich vagi­nal geplan­ten Becken­end­la­gen­ge­burt aus dem Geburts­ver­lauf ein Grund für das Umschal­ten auf eine Kai­ser­schnitt­ent­bin­dung erge­ben, z. B. schlech­te Herz­tö­ne oder ein zöger­li­cher Geburtsfortschritt.

Wir sind jeder­zeit bereit, inner­halb von Minu­ten einen Kai­ser­schnitt durch­zu­füh­ren. Vie­le Frau­en füh­len sich woh­ler, wenn ihr Kind aus Becken­end­la­ge durch Kai­ser­schnitt ent­bun­den wird. Wenn es Ihnen auch so geht, bit­ten wir Sie, sich etwa 3-4 Wochen vor dem errech­ne­ten Geburts­ter­min bei uns vor­zu­stel­len, um indi­vi­du­el­le Fra­gen und einen Ter­min bespre­chen zu kön­nen. Der Kai­ser­schnitt wird in unse­rer Abtei­lung seit vie­len Jah­ren als soge­nann­ter „sanf­ter Kai­ser­schnitt“ in der Metho­de nach Mis­gav-Ladach durch­ge­führt. Der Vor­teil die­ser Metho­de ist eine schnel­le­re Mobi­li­sie­rung und deut­lich gerin­ge­re Beschwer­den nach der Operation.