Kli­nik für Unfall­chir­ur­gie, Ortho­pä­die und Sporttraumatologie

Wir­bel­säu­le und Becken

Es kann ganz schnell gehen: Ver­let­zun­gen der Wir­bel­säu­le oder des Becken­rin­ges kön­nen nicht nur bei Hoch­ra­sanz-Trau­men, son­dern bei Osteo­po­ro­se – also redu­zier­ter Kno­chen­qua­li­tät – schon durch ein nied­rig-ener­ge­ti­sches Trau­ma ent­ste­hen. Dabei reicht unter Umstän­den der ein­fa­che Sturz auf den Rücken oder das Gesäß aus, um die­se rele­van­te Ver­let­zung hervorzurufen.

Für den Unfall­chir­ur­gen bedeu­tet ein Hoch­ra­sanz­trau­ma mit Becken­ring­ver­let­zung häu­fig eine dra­ma­ti­sche Situa­ti­on mit teils hohem inne­ren Blut­ver­lust und kar­dio­zir­ku­la­to­ri­sche Schock­re­ak­ti­on. Die lebens­wich­ti­ge Not­fall­be­hand­lung bereits in der Zen­tra­len Not­auf­nah­me beginnt, bevor der Becken­ring ggf. mehr­zei­tig sta­bi­li­siert wer­den kann. Es muss immer die pas­sen­de Metho­de gefun­den wer­den: Soge­nann­te „sta­bi­le“ Becken­brü­che, die den vor­de­ren Becken­ring (Sitz-/Scham­bein­ast) oder Abbrü­che der Darm­bein­schau­feln betref­fen, bedür­fen in der Regel kei­ner ope­ra­ti­ven Therapie.

Insta­bi­le Ver­let­zun­gen unter Betei­li­gung des hin­te­ren Becken­rings / Kreuz­beins stel­len meist Indi­ka­tio­nen zur ope­ra­ti­ven The­ra­pie dar. Ent­schei­dend ist hier die Art der Ent­ste­hung der  Ver­let­zung.  Beim gesun­den Kno­chen bedarf es einer gro­ßen Ener­gie (z.B. Sturz aus gro­ßer Höhe) um eine „insta­bi­le“ Becken­ver­let­zung zu ver­ur­sa­chen. Ähn­li­ches kann für die Wir­bel­säu­len­ver­let­zung gel­ten, wobei hier Ver­let­zun­gen des Rücken­mar­kes beson­ders zu beach­ten und zu the­ra­pie­ren sind.

Beim Nied­rig­ener­giet­rau­ma bedeu­tet eine Becken­ring­ver­let­zung oder Wir­bel­säu­len­ver­let­zung, dass der Unfall­chir­urg auf­grund der redu­zier­ten Kno­chen­qua­li­tät „schlaue Akut-Behand­lungs­me­tho­den“ anwen­den muss, die unter Umstän­den mini­mal inva­si­ve ope­ra­ti­ve Tech­ni­ken umfas­sen. Dies reicht aber nicht aus. Viel­mehr muss auch die Osteo­po­ro­se als ‚Grund­er­kran­kung des Kno­chens‘ durch die Zusam­men­ar­beit von sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Ver­sor­gern im Fokus der ganz­heit­li­chen Behand­lung ste­hen. Aus die­sem Grund wur­de das „Osteo­po­ro­se-Netz­werk Olden­burg-Ammer­land“ gegründet.

Das sind unse­re Behandlungsschwerpunkte

  • Kon­ser­va­ti­ve und ope­ra­ti­ve The­ra­pie von Ver­let­zun­gen der Wirbelsäule.

    • Offe­ne- und per­ku­ta­ne sta­bi­li­sie­ren­de Ver­fah­ren, Wir­bel­kör­per­er­satz, ven­tra­le Stabilisierung
    • Behand­lung osteo­po­ro­ti­scher Frak­tu­ren der Wir­bel­säu­le mit mini­mal­in­va­si­ver Ballonkyphoplastie.
  • Kon­ser­va­ti­ve und ope­ra­ti­ve The­ra­pie von Ver­let­zun­gen des Beckenrings.