Uni­ver­si­täts­kli­nik für Neurochirurgie

Hirn­tu­mor­chir­ur­gie und Stereotaxie

So arbei­ten wir

Hirn­tu­mor­chir­ur­gie

In der Hirn­tu­mor­chir­ur­gie ste­hen Sorg­falt, Sicher­heit und Prä­zi­si­on an obers­ter Stel­le. Um auch klei­ne­re Krank­heits­her­de gezielt auf­su­chen zu kön­nen, steht dem Chir­ur­gen ein Navi­ga­ti­ons­ys­tem zur Ver­fü­gung, bei wel­chem eine Kame­ra die Posi­ti­on des Pati­en­ten und der Instru­men­te erfasst und mit den Bild­da­ten abgleicht, so dass der Ope­ra­teur den Zugang zum Tumor mili­me­ter­ge­nau pla­nen und durch­füh­ren kann.
Wir ope­rie­ren mit hoch­auf­lö­sen­den modern­den OP-Mikro­sko­pen, wel­chem sowohl dem Ope­ra­teur als auch dem Assis­ten­ten ein gesto­chen schar­fes ste­reo­sko­pi­sches Sehen ermög­li­chen und mit ver­schie­de­nen Fil­tern zum Bei­spiel Blut­ge­fä­ße oder Tumor­ge­we­be sicht­bar machen kön­nen. Um Tumor­gren­zen bei hirn­ei­ge­nen Tumo­ren sicht­bar zu machen, wird mit einem fluo­res­zie­ren­den Farb­stoff gear­bei­tet, wel­cher durch in das Mikro­skop geschal­te­tes Blau­licht akti­viert wird. Die Sicher­heit des Pati­en­ten wird in vie­len Fäl­len durch ein kon­ti­nu­ier­li­ches Neu­ro­mo­ni­to­ring erhöht, bei dem wäh­rend der Ope­ra­ti­on die Durch­gän­gig­keit wich­ti­ger Bahn­sys­te­me des Gehirns ste­tig über­wacht wird. So ist auch ein Ope­rie­ren in kri­ti­schen Hirn­re­gio­nen z.B. nahe dem Bewe­gungs­zen­trum sicher möglich.

ine intra­ope­ra­ti­ve Ultra­schall­kon­trol­le ermög­licht dem Ope­ra­teur eine Kon­trol­le über die Aus­deh­nung und Lage des Krank­heits­her­des und eine bild­ge­ben­de Dia­gnos­tik zum Aus­maß des schon ent­fern­ten erkrank­ten Gewebes.

Alles von uns ent­fern­te Gewe­be wird einer so genann­ten his­topa­tho­lo­gi­schen Unter­su­chung zuge­führt, bei der ein Spe­zia­list, Prof. Fr. M. Berg­mann vom Insti­tut für Neu­ro­pa­tho­lo­gie Kli­ni­kum Bre­men Mit­te, das Gewe­be mit viel­fäl­ti­gen Metho­den ana­ly­siert und unter­sucht, um für jeden Pati­en­ten die kor­rek­te Dia­gno­se zu stel­len und eine indi­vi­du­el­le Nach­be­hand­lung zu ermöglichen.
Eine Bera­tung der Pati­en­ten und auch die Nach­sor­ge nach Ope­ra­ti­on sind in unse­rer Spe­zi­al­sprech­stun­de im Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­trum möglich.

Ste­reo­ta­xie

Trotz der moder­nen Metho­den der bild­ge­ben­den Dia­gnos­tik kann bei Ver­än­de­run­gen im Gehirn nicht immer eine prä­zi­se Dia­gno­se gestellt wer­den. Ins­be­son­de­re bei Tumo­ren oder tumor­ver­däch­ti­gen Ver­än­de­run­gen des Gehirns ist es daher unter Umstän­den wich­tig, schon vor der Pla­nung der Behand­lung die Dia­gno­se mit­tels einer Gewe­be­pro­be (Biop­sie) zu sichern. Mit­tels ste­reo­tak­ti­scher Gewe­be­ent­nah­me kön­nen Hirn­ver­än­de­run­gen jeder Art zur Fest­stel­lung der Dia­gno­se mil­li­me­ter­ge­nau und sicher biop­sie­rt wer­den. Dies geschieht scho­nend über eine klei­ne Sti­chin­zi­si­on der Haut und ein weni­ge Mil­li­me­ter klei­nes Bohr­loch im Schä­del­kno­chen. Der Pati­ent ist schon am OP Tag wie­der mobil und kann das Kran­ken­haus in der Regel zwei Tage nach der Ope­ra­ti­on wie­der ver­las­sen. Sobald das Ergeb­nis der Pro­be­ent­nah­me vor­liegt, wird mit dem Pati­en­ten und ggf. Ange­hö­ri­gen der Befund bespro­chen und das geeig­ne­te wei­te­re the­ra­peu­ti­sche Vor­ge­hen geplant.

Fluo­res­zenz­ge­stütz­te Resek­ti­on bös­ar­ti­ger Hirntumore

Voll­stän­di­ge Tumor­ent­fer­nung errei­chen: Bei einem bös­ar­ti­gen Hirn­tu­mor ist die mög­lichst weit­ge­hen­de Ent­fer­nung des Tumors (Resek­ti­on) das obers­te Ziel. Die Gren­ze zwi­schen befal­le­nem und nicht befal­le­nem Hirn­ge­we­be ist nicht immer ein­deu­tig erkenn­bar. Ein Abbau­pro­dukt der Ami­no­lä­vu­lin­säu­re (5-ALA) kann bös­ar­ti­ge Hirn­tu­mor­zel­len nach Anre­gung mit einem Licht bestimm­ter Wel­len­län­ge erkenn­bar machen, weil das Tumor­ge­we­be dann eine rote Fluo­res­zenz auf­weist und sich so bes­ser von gesun­den Hirn­an­tei­len unter­schei­det. Stu­di­en haben nach­ge­wie­sen, dass damit in geeig­ne­ten Fäl­len häu­fi­ger das Ope­ra­ti­ons­ziel einer mög­lichst „voll­stän­di­gen Tumor­ent­fer­nung“ erreicht wer­den kann.

Inter­dis­zi­pli­nä­res Tumorboard

Wir arbei­ten Hand in Hand: Die Behand­lung von Tumo­ren des Gehirns erfolgt immer auf Basis eines inter­dis­zi­pli­nä­ren The­ra­pie­kon­zep­tes. Sobald das defi­ni­ti­ve Gewe­be­er­geb­nis vor­liegt, wird das wei­te­re dem Pati­en­ten ange­pass­te the­ra­peu­ti­schen Vor­ge­hen im inter­dis­zi­pli­nä­ren Tumor­board mit unse­ren erfah­re­nen Kol­le­gen aus den Berei­chen der Strah­len­the­ra­pie, Radio­chir­ur­gie und Häma­toon­ko­lo­gie festgelegt.