Verhalten am Arbeitsplatz
Vermeidung von Verletzungen und Unfällen
Die Vermeidung von Verletzungen und Unfällen am Arbeitsplatz ist in Krankenhäusern von zentraler Bedeutung, da das medizinische Personal täglich hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt ist. Ein sicheres Arbeitsumfeld schützt nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern trägt auch zur Qualität der Patientenversorgung bei. Zu den häufigsten Risiken in Krankenhäusern zählen Nadelstichverletzungen, der Umgang mit gefährlichen Substanzen, ergonomische Belastungen sowie physische Angriffe.
Um Verletzungen und Unfälle zu vermeiden, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich:
- Schulung und Ausbildung: Regelmäßige Schulungen zu Sicherheitsthemen, korrekter Nutzung von Geräten und Ergonomie sind unerlässlich. Mitarbeiter sollten über potenzielle Gefahren informiert und im sicheren Umgang mit medizinischen Instrumenten und Geräten geschult werden.
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Die Gestaltung der Arbeitsplätze sollte so erfolgen, dass körperliche Belastungen minimiert werden. Dazu gehören höhenverstellbare Betten, geeignete Hebe- und Tragehilfen sowie ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze.
- Schutzmaßnahmen und persönliche Schutzausrüstung (PSA): Der Einsatz von PSA wie Handschuhen, Schutzbrillen und Kittel ist essentiell, um das Personal vor Infektionen und Verletzungen zu schützen. Auch die sichere Entsorgung von scharfen Gegenständen wie Nadeln spielt eine wichtige Rolle.
- Psychosoziale Unterstützung: Ein gesunder Umgang mit Stress und eine gute Teamarbeit können dazu beitragen, die psychische Belastung der Mitarbeiter zu reduzieren und die Gefahr von Burnout zu minimieren. Unterstützungssysteme wie Supervision und Beratungsangebote sind hierbei hilfreich.
- Notfallpläne und -übungen: Das Vorhandensein von Notfallplänen und regelmäßige Übungen sorgen dafür, dass das Personal im Ernstfall schnell und richtig reagieren kann. Dies umfasst Brand- und Evakuierungsübungen sowie den Umgang mit gewalttätigen Patienten.
Durch die Umsetzung und Beachtung dieser Maßnahmen können Krankenhäuser ein sicheres Arbeitsumfeld schaffen, das nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter schützt, sondern auch die Patientensicherheit erhöht.
Fehlbelastungen, unzureichende Erholungsphasen und hohe emotionale Belastungen gehören zum Alltag vieler Mitarbeitenden im medizinischen Bereich und dabei insbesondere unserem Pflegepersonal. Daher gewinnt das Thema „ergonomisches Arbeiten in der Pflege“ zunehmend an Bedeutung. Durch gezielte Maßnahmen wie ergonomische Arbeitsplatzausstattung und Schulungen zur richtigen Körperhaltung und Bewegungsabläufe können nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessert, sondern auch die Zufriedenheit und Motivation der Pflegekräfte gesteigert werden. Wenn Sie in diesen Bereichen eingesetzt werden, erhalten Sie eine grundlegende praktische Einweisung vor Ort. Wichtig vorab zu wissen ist:
- Die Klinik ist ausgestattet mit elektrischen Pflegebetten der Firma Stiegelmeyer, die einer Einweisung im Sinne des Medizin-Produkte-Gesetztes bedürfen (erfolgt als Präsenzeinweisung im EV). Bitte arbeiten Sie nicht ohne Einweisung an den Betten!
- Bei schweren Lasten ist immer zu zweit bzw. mit mehreren Personen zu arbeiten. Hilfsmittel wie Rutschbretter etc. sollen nach Möglichkeit genutzt werden.
- Grundsätzlich sollen Patienten dazu motoviert werden eigenständig mitzuhelfen (ACHTUNG: Bei medizinischer Indikation kann dieser Punkt entfallen)
- Weiterführende Informationen siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=UF7bIKRjhyA
Fehlbelastungen, unzureichende Erholungsphasen und hohe emotionale Belastungen gehören zum Alltag vieler Mitarbeitenden im medizinischen Bereich und dabei insbesondere unserem Pflegepersonal. Daher gewinnt das Thema „ergonomisches Arbeiten in der Pflege“ zunehmend an Bedeutung. Durch gezielte Maßnahmen wie ergonomische Arbeitsplatzausstattung und Schulungen zur richtigen Körperhaltung und Bewegungsabläufe können nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessert, sondern auch die Zufriedenheit und Motivation der Pflegekräfte gesteigert werden. Wenn Sie in diesen Bereichen eingesetzt werden, erhalten Sie eine grundlegende praktische Einweisung vor Ort. Wichtig vorab zu wissen ist:
- Bewegen Sie sich bewusst und aufmerksam - dies speziell auf Treppen und gewischten Flächen.
- Versuchen Sie auch Hektik zu vermeiden.
- Benutzen Sie den Handlauf.
- Beseitigen oder melden Sie bauliche Mängel sofort. Machen Sie diese ggf. kenntlich.
- Beseitigen Sie rutschige Verschmutzungen unmittelbar.
- Tragen Sie die richtigen Schuhe.
- Nutzen Sie geeignete Aufstiegshilfen wie Leitern oder Tritte, keine Eigenkonstruktionen / Bürostühle etc.
Checkliste für geeignetes Schuhwerk
- vorne geschlossen sowie geschlossene, feste Fersenkappe
- Sohle ist gut profiliert und großflächig
- lassen sich in der Spannweite regulieren,
- im Fersenbereich haben sie eine leichte Dämpfung
- sind mit einem bequemen Fußbett versehen
- können einen Absatz haben – aber nur einen flachen
- Oberfläche besteht aus wasserabweisendem, strapazierfähigem und pflegeleichtem Material
Die Vermeidung von Unfällen bei der Ausgabe von Warmspeisen im Krankenhaus ist von zentraler Bedeutung, um die Sicherheit von Patienten und Personal zu gewährleisten. Das Essen im Evangelischen Krankenhaus wird angeliefert und muss bis zur Ausgabe eine Temperatur von ~ 65°C aufweisen. Das Geschirr und Tablett weist daher noch eine höhere Temperatur auf. Um Verbrennungen und Verbrühungen zu vermeiden, sollte folgendes beachtet werden (eine ausführliche Präsenzeinweisung erfolgt vor Ort):
- Heißes Tablett nur mittels Grubentuches anfassen (Verbrennungsgefahr!).
- Feststellbremse des Essenwagens nach Abstellen aktivieren.
- Nur einen Wagen in angemessenem Tempo schieben. Wagen nicht ziehen.
- Auf der oberen Ablagefläche nicht über den Fallschutz stapeln!
- Patienten auf hohe Temperaturen bei Ausgabe der Speisen hinweisen.
- Benutze Tabletts aus einem Isolationszimmer erst zum Schluss einladen, dann Wagen gesondert kennzeichnen.
Im Umgang mit Geräten sind gesonderte Einweisungen/ Unterweisungen erforderlich (z.B. Patientenbett, Medizinische Geräte). Ohne Unterweisung dürfen Geräte nicht genutzt werden. Die praktische Unterweisung erfolgt im jeweiligen Arbeitsbereich.
Gewalt am Arbeitsplatz ist ein wachsendes Problem, das auch im Krankenhausumfeld immer mehr Aufmerksamkeit erfordert. Pflegekräfte, Ärzte und anderes Krankenhauspersonal sind häufig Aggressionen und Gewalt ausgesetzt, sei es von Patienten, deren Angehörigen oder sogar Kollegen. Diese Situationen können zu erheblichen physischen und psychischen Belastungen führen, die nicht nur die Gesundheit der betroffenen Mitarbeiter gefährden, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigen. Eine effektive Prävention und ein durchdachter Umgang mit Gewalt sind daher unerlässlich. Sie erhalten hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigste Punkte. Weiterführende Informationen finden Sie im Kapitel „Umgang mit Gewalt“:
- Grundsätzlich gilt: deeskalierendes Verhalten anwenden!
- In der ZNA gibt es in den Behandlungsräumen blaue Notruftaster, welche den Kolleginnen/Kollegen außerhalb des Raumes ein Gewaltereignis signalisieren, damit schnellstmöglich weitere Hilfe hinzukommt.
- Gewaltübergriffe (verbal, als auch körperlich) während der Tätigkeit sind Arbeitsunfälle.
- Siehe auch Kapitel „Umgang mit Gewalt“
Gefahrstoffe im Krankenhaus sind Substanzen, die eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter, Patienten und Besucher (m/w/d) darstellen. Sie können physikalische, chemische oder biologische Risiken mit sich bringen, in dem sie bspw. akute oder chronische gesundheitliche Schäden beim Menschen verursache und/oder entzündlich, explosionsgefährlich oder gefährlich für die Umwelt sind. Zu den gängigen Gefahrstoffen im Krankenhaus zählen:
- Chemikalien: Dazu gehören Desinfektionsmittel (auch Händedesinfektionsmittel (Sterillium® classic pure, Sterillium Virugard®)), Reinigungsmittel, Zytostatika (Medikamente zur Krebsbehandlung), Anästhetika und Lösungsmittel. Diese können Hautreizungen, Atemwegsprobleme oder Vergiftungen verursachen.
- Medikamente: Neben den Zytostatika können auch andere Medikamente, wie Betäubungsmittel und Antibiotika, bei unsachgemäßem Umgang gefährlich sein.
- Gase: Anästhesiegase, medizinische Sauerstoffflaschen und andere medizinische Gase können bei unsachgemäßer Handhabung zu Vergiftungen, Bränden oder Explosionen führen.
- Biologische Gefahrstoffe: Dazu zählen Blut, Körperflüssigkeiten, Exkremente und andere biologische Proben, die potenziell infektiöse Erreger enthalten können, wie Bakterien, Viren und Pilze.
- Radioaktive Stoffe: Diese werden in der Diagnostik und Therapie verwendet, etwa in der Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Unsachgemäßer Umgang kann zu Strahlenbelastung und langfristigen gesundheitlichen Schäden führen.
- Lösungsmittel und Klebstoffe: Diese werden in der Laborarbeit und bei der Wartung von medizinischen Geräten verwendet und können entzündlich oder gesundheitsschädlich sein.
Der Umgang mit Gefahrstoffen im Krankenhaus erfordert strikte Einhalten von Arbeitsanweisungen und Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich der Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA), Schulungen für das Personal, sichere Lagerung und Entsorgung sowie Notfallpläne für den Fall eines Unfalls.
- Gefahrstoffe haben immer eine Kennzeichnung gemäß des GHS-Systems.
- Anweisungen beachten und ggf. angemessene Schutzausrüstung bei der Nutzung tragen.
- Bei relevanter Gefahr muss eine persönliche Unterweisung über den Bereich erfolgen.
Für die allgemeinen Gefahrstoffe gilt:
Incidin Pro 0,5% - 2,0%: Anwenderfreundlich, Flächendesinfektion
Untersuchungshandschuhe ausreichend
Incidin Pro Konzentrat: Gefährlich!
Umgang nur nach Präsenzunterweisung
Sauerstoff:
Leckagen umgehend melden
Keine Zündquelle betätigen
Fettfrei im Dichtungsbereich arbeiten (Keine Creme, Fett, Öle, Händedesinfektion)
Perform (bei Clostridien):
Unterweisung nach Bedarf, i.d.R. nicht von Nöten
Universal/ Sensitiv Wipes, Flächendesinfektion für kleinere Flächen:
Anwenderfreundlich, Untersuchungshandschuhe ausreichend.
Bitte beachten:
- Weitere bereichsbezogene Gefahren / Maßnahmen werden mit Bezug auf die ausführende Tätigkeit durch die Bereichsverantwortlichen unterwiesen.
- Gefahrstoffe, vor allem Gefahrstoffkonzentrate, dürfen erst nach einer Unterweisung genutzt werden. Gefahrstoffe mit einer geringen Gefährdung dürfen nach einer allgemeinen Gefahrstoffunterweisung verwendet werden.
Innerbetriebliche Gebote und Verbote
1) Im Evangelischen Krankenhaus gilt ein striktes Rauchverbot & Verbot von offenem Feuer (dies gilt auch für Kerzen!
- Auch das Rauchen vor dem Haupteingang ist ausdrücklich verboten. Nutzen Sie ggf. den gekennzeichneten Raucherbereich im Patientengarten.
- Sollte ein Patient im Patientenzimmer rauchen, so soll dies beim Stationspersonal gemeldet werden, damit weiteres in die Wegegeleitet werden kann.
2) Das Mitbringen von eigenen Kochplatten/ privaten Ladegeräten etc. ist untersagt.
3) Das Unterkeilen von Rauch-/Brandschutztüren (siehe Kennzeichnung an der Tür) ist verboten. Patientenbetten und sonstiges Equipment darf ebenfalls nicht im Schwenkbereich der Türen abgestellt werden.
4) Es werden im EV verschiedene Symbole genutzt, um auf Gefahren und/oder Verhaltensweisen hinzuweisen. Hinweise dieser Art sind verpflichtend zu beachten, um Gesundheitsschäden und/oder Gefahrensituationen zu vermeiden:
Bitte beachten Sie: Innerhalb des Krankenhauses gibt es speziell gekennzeichnete Bereiche (bspw. OP und Radiologie). Die Bereiche sind nicht frei zugänglich - es gelten die über die Beschilderung kenntlich gemachten Verbote und Gebote! Eine bereichsspezifische Unterweisung erhalten Sie vor Ort - verhalten Sie sich hier immer achtsam!
Verbotszeichen - jegliches Verhalten, durch das eine Gefahr entstehen kann, ist untersagt! Hier gilt: Verbot für offenes Feuer! Brandgefahr! Sämtliche Zündquellen, wie brennendes Zündholz, Feuerzeug, Tabakwaren, Schweiß- oder Lötflammen, etc. sind verboten!
Verbotszeichen - jegliches Verhalten, durch das eine Gefahr entstehen kann, ist untersagt! Hier gilt: Mobiltelefone dürfen nicht benutzt werden! Einschalten und Einsatz von Mobilfunkgeräten verboten!
Gebotszeichen! Geben Anweisungen oder Regeln vor, um die Sicherheit von Personen zu gewährleisten. Achtung: Sind verbindlich zu befolgen! Hier gilt: Es ist ein Augenschutz zu tragen!
Gebotszeichen! Geben Anweisungen oder Regeln vor, um die Sicherheit von Personen zu gewährleisten. Achtung: Sind verbindlich zu befolgen! Hier gilt: Es sind geeignete Handschuhe zu tragen!
Gebotszeichen! Geben Anweisungen oder Regeln vor, um die Sicherheit von Personen zu gewährleisten. Achtung: Sind verbindlich zu befolgen! Hier gilt: Es ist ein geeigneter Mundschutz zu tragen!
Warnzeichen warnen vor Risiken und Gefahren in der direkten Umgebung! Auf ggf. vorhandene Gebots- und Verbotsschilder ist zwingend zu achten! Hier gilt: Warnung vor radioaktiven Stoffen!
Warnzeichen warnen vor Risiken und Gefahren in der direkten Umgebung! Auf ggf. vorhandene Gebots- und Verbotsschilder ist zwingend zu achten! Hier gilt. Achtung: Biologische Gefahrstoffe!
Rettungszeichen - weisen auf Rettungswege/Notausgänge bzw. Sammelstellen sowie Wege und Standorte von Erste Hilfe-Material und Rettungsgerät hin! Hier gilt: Hinweis auf Sammelplatz
Rettungszeichen - weisen auf Rettungswege/Notausgänge bzw. Sammelstellen sowie Wege und Standorte von Erste Hilfe-Material und Rettungsgerät hin! Hier gilt: Hinweis auf Notausgang!
Brandschutzzeichen - weisen auf Brandmelde- und Feuerlöscheinrichtungen hin! Hier gilt: Hinweis auf Feuerlöscher!