Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Die Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren-Heil­kun­de hat einen star­ken wis­sen­schaft­li­chen Schwer­punkt im Bereich der Hör­for­schung. Von beson­de­rem Inter­es­se sind dabei die Ver­bes­se­rung der Hör­re­ha­bi­li­ta­ti­on mit Hör­im­plan­ta­ten und die Wei­ter­ent­wick­lung von audio­lo­gi­schen Mess­ver­fah­ren für den kli­ni­schen All­tag. Prof. Radel­off ist Mit­glied des For­schungs­zen­trums Neu­ro­sen­so­rik und am Exzel­lenz­clus­ter Hearin4All asso­zi­iert. Seit 2023 ist die Abtei­lung durch eine eige­ne Pro­fes­sur für Kli­ni­sche Audio­lo­gie (LINK EIN­FÜ­GEN!!!!!!), besetzt durch Frau Prof. Dr. Pas­ca­le Sand­mann, verstärkt.

Wei­te­re For­schungs­fel­der der Uni­ver­si­täts-HNO-Kli­nik lie­gen im Bereich der Rhi­no­lo­gie (Dr. R. Bös­cke) und der Onko­lo­gie (Dr. R. Sönnichsen/Prof. Dr. K. Radel­off). Das For­schungs­la­bor der Abtei­lung wird durch Frau Priv.-Doz. Dr. Clau­dia Geis­mann geleitet.

Die Abtei­lung wird regel­mä­ßig durch exter­ne Dritt­mit­tel­ge­ber, ins­be­son­de­re durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) und die Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft (DFG) geför­dert. Seit 2024 ist die Uni­ver­si­täts-HNO-Kli­nik am DFG-Gra­du­ier­ten­kol­leg Hearaz betei­ligt (PI Radeloff).

Aktu­el­le Forschungsprojekte

DFG-Gra­du­ier­ten­kol­leg 6929 Hearaz - Heara­ble zen­trier­te Assis­tenz vom Sen­sor zur Teil­ha­be 2024-2029 (PI A. Radeloff)

In Zusam­men­ar­beit mit Prof. Dr. Tan­ja Schultz und Prof. Dr. Haiz­hou Li (Uni­ver­si­tät Bre­men) wer­den zwei Pro­jek­te im Gra­du­ier­ten­kol­leg bear­bei­tet: Ein Pro­jekt hat das Ziel, mit Hil­fe von ohr­na­her Sen­so­rik ein Scree­ning auf Schluck­stö­run­gen zu ent­wi­ckeln. Ein wei­te­res Pro­jekt befasst sich mit der Detek­ti­on von Auf­merk­sam­keit und wei­te­ren Hör­merk­ma­len aus ohr­nah abge­lei­te­ten EEG-Signa­len (DFG Pro­jekt­num­mer 512960146).

BMBF Ver­bund­pro­jekt Coo­lE­ars 2024-2027 (PI A. Radeloff) 

Zusam­men mit Part­nern aus der Indus­trie und aus der Cha­ri­té (PI Peus) sowie dem KIZ­MO wird ein Gerät für die ver­bes­ser­te Dia­gnos­tik von Schwin­del­er­kran­kun­gen ent­wi­ckelt (För­der­kenn­zei­chen 13GW0699B).

BMBF Ver­bund­pro­jekt tAC­Si­tus 2024-2027 (PI A. Radeloff)

Zusam­men mit Part­nern aus der Indus­trie sowie in Koope­ra­ti­on mit der Abtei­lung für All­ge­mei­ne Psy­cho­lo­gie (Prof. Dr. Chris­toph Herr­mann) und dem KIZ­MO wird eine Demons­tra­ti­ons­ge­rät ent­wi­ckelt, dass durch trans­kra­ni­elle Wech­sel­strom-Anwen­dung Ohr­ge­räu­sche unter­drü­cken soll (För­der­kenn­zei­chen 13GW0665E).

BMBF-Ver­bund­pro­jekt easy2verify 2022-2025 (PI A. Radeloff)

Mit Indus­trie­part­nern, Wis­sen­schaft­lern aus der Jade-Hoch­schu­le Olden­burg und dem KIZ­MO wird in die­sem Pro­jekt ein Ver­fah­ren ent­wi­ckelt, mit dem das räum­li­che Hören von Pati­en­ten prä­zi­se und unter­halt­sam unter­sucht wer­den kann (För­der­kenn­zei­chen 13GW0635D).

BMBF Netz­werk Uni­ver­si­täts­me­di­zin (NUM) Coll­Pan 2023-2024 (PI K. Radeloff)

Im Rah­men des Pro­jek­tes Coll­Pan des Netz­werks Uni­ver­si­täts­me­di­zin (NUM) wer­den, geför­dert vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) (FKZ: 01KX2121), Kol­la­te­ral­ef­fek­te der Covid 19-Pan­de­mie unter­sucht. Das Teil­pro­jekt „Krebs und Covid-19 bei Erwach­se­nen“ soll Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie mit den damit ver­bun­de­nen Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men ermit­teln und Lösun­gen auf­zei­gen, um die Dia­gno­se, Behand­lung und Nach­sor­ge von Krebs­er­kran­kun­gen in künf­ti­gen Kri­sen­si­tua­tio­nen zu verbessern.

https://evangelischeskrankenhaus.de/aktuelles/krebs-und-covid-19-bei-erwachsenen/

DFG-Nach­wuchs­aka­de­mie-Pro­jekt - Cha­rak­te­ri­sie­rung der Tumor­he­te­ro­ge­ni­tät in Dünn­schnitt­ge­we­be­kul­tu­ren von Kopf-Hals-Tumo­ren 2025-2026 (PI R. Sönnichsen)

In die­sem Pro­jekt, wel­ches im Rah­men der DFG-Nach­wuchs­aka­de­mie Kopf-Hals-Onko­lo­gie erar­bei­tet wur­de, ver­wen­den wir ein poten­zi­ell prä­dik­ti­ves Sys­tem, wel­ches Kopf-Hals-Tumo­ren ex vivo abbil­den kann. Hier­zu wer­den Tumor­pro­ben in unse­rem Labor auf­ge­ar­bei­tet und über meh­re­re Tage kul­ti­viert. Ein Fokus die­ses Pro­jekts liegt auf der Inter­ak­ti­on von Tumor- und Immun­zel­len im Kon­text eta­blier­ter und zukünf­ti­ger Immun­the­ra­peu­ti­ka. Das Pro­jekt wird durch Koope­ra­ti­ons­part­ner der Uni­ver­si­tä­ten Frank­furt und Hei­del­berg unter­stützt (DFG-Pro­jekt­num­mer 549149350).

DFG/ANF-Pro­jekt Pre­sa­ge - Prä­zi­si­ons-Audio­lo­gie für Alters­schwer­hö­rig­keit 2022-2025 (Co-PI A. Radeloff)

Das Pro­jekt wid­met sich der Geno­ty­p/­Phä­no­typ-Kor­re­la­ti­on von Pati­en­ten mit vor­zei­ti­ger Alters­schwer­hö­rig­keit und wird in einem bina­tio­na­len Ver­bund aus Olden­bur­ger (PI Prof. Dr. Dr. B. Koll­mei­er, Co-PI Prof. Dr. A. Radel­off) und Pari­ser For­schern durchgeführt.

Kli­ni­sche Stu­di­en: Wir sind an einer Pha­se II-Stu­die eines neu­ar­ti­gen Medi­ka­ments für die Behand­lung nach Hör­sturz (AC102) betei­ligt. Zudem sind wir rekru­tie­ren­des Zen­trum für die Pro­gNo­se-Stu­die, die neu­ar­ti­ge Medi­ka­men­te für die Behand­lung der chro­ni­schen Rhi­no­si­nu­s­i­tis (Nasen­po­ly­pen) untersucht.

Abge­schlos­se­ne Forschungsprojekte

BMBF-Ver­bund­pro­jekt THE­RE­SIAH (2018-2021)

BMBF-Ver­bund­pro­jekt KLI­NOP­CI (2018-2021)

BMBF-Ver­bund­pro­jekt HearDL (2020-2022)

Rele­van­te Publikationen

Mit dem Ziel einer intra­ope­ra­ti­ven Über­wa­chung des Rest­ge­hörs wur­de in Publi­ka­ti­on 1 erst­mals die Ver­wen­dung von coch­leären Mikro­fon­po­ten­tia­len (CMs) in einer Coch­lea-Implan­tat-Ope­ra­ti­on zur elek­trisch-akus­ti­schen Sti­mu­la­ti­on (EAS) beschrie­ben. Inzwi­schen sind Moni­to­ring­ver­fah­ren auf Basis der CM-Mes­sung Stan­dard­ver­fah­ren in der EAS-Chirurgie.

  1. Radel­off A, She­hata-Die­ler W, Scher­zed A, Rak K, Har­nisch W, Hagen R, Mlyn­ski R. Intra­ope­ra­ti­ve moni­to­ring using coch­lear micro­pho­nics in coch­lear implant pati­ents with resi­du­al hea­ring. Otol Neu­ro­tol. 2012 Apr;33(3):348-54.

In Publi­ka­ti­on 2 beschrie­ben wir zum ers­ten Mal eine Tech­nik für die intra­ope­ra­ti­ve Bestim­mung der Ankopp­lungs­ef­fi­zi­enz von akti­ven Mittelohrimplantaten.

  1. Radel­off A, She­hata-Die­ler W, Rak K, Scher­zed A, Tols­dorff B, Hagen R, Muel­ler J, Mlyn­ski R. Intra­ope­ra­ti­ve moni­to­ring of acti­ve midd­le ear implant func­tion in pati­ents with nor­mal and patho­lo­gic midd­le ears. Otol Neu­ro­tol. 2011 Jan;32(1):104-7.

Die Arbeit über die Beein­träch­ti­gung des Sprach­ver­ständ­nis­ses durch Gesichts­mas­ken unter­such­te den visu­el­len Aspekt des Sprach­ver­ständ­nis­ses bei nor­mal hören­den Per­so­nen. Sie befin­det sich im 98. Per­zen­til aller jemals im Alt­me­tric Atten­ti­on Score erfass­ten Publi­ka­tio­nen mit einem Score-Wert von 110.

  1. Sön­nich­sen R, Llor­ach Tó G, Hoch­muth S, Hoh­mann V, Radel­off A. How Face Masks Inter­fe­re With Speech Under­stan­ding of Nor­mal-Hea­ring Indi­vi­du­als: Visi­on Makes the Dif­fe­rence. Otol Neu­ro­tol. 2022 Mar 1;43(3):282-288.

Die Publi­ka­tio­nen 4 und 5 haben einen Fokus auf Neu­ro­pro­tek­ti­on und Neu­ri­to­ge­ne­se im Kon­text der Coch­le­a­im­plan­ta­ti­on des geschä­dig­ten audi­to­ri­schen Sys­tems. Wir konn­ten zei­gen, dass stroma­le Zel­len aus dem Fett­ge­we­be (engl. adi­po­se-deri­ved stromal cells; ASCs) neu­ro­pro­tek­ti­ve und neu­ri­to­ge­ne Eigen­schaf­ten haben (4). In einem Tier­mo­dell für die Coch­le­a­im­plan­ta­ti­on führt dies zu ver­bes­ser­ten Sti­mu­lus­ant­wor­ten (5).

  1. Schend­zielorz P, Voll­mer M, Rak K, Wie­gner A, Nada N, Radel­off K, Hagen R, Radel­off A. Adi­po­se-deri­ved stromal cells enhan­ce audi­to­ry neu­ron sur­vi­val in an ani­mal model of sen­so­ry hea­ring loss. Cyto­the­ra­py. 2017 Oct;19(10):1197-1207.
  2. Radel­off A, Nada N, El Mahal­la­wi T, Kolk­ai­la E, Voll­mer M, Rak K, Hagen R, Schend­zielorz P. Trans­plan­ta­ti­on of adi­po­se-deri­ved stromal cells pro­tects func­tion­al and mor­pho­lo­gi­cal audi­to­ry ner­ve inte­gri­ty in a model of coch­lear implan­ta­ti­on. Neu­ro­re­port. 2021 Jun 9;32(9):776-782.

Voll­stän­di­ge Publikationsliste:

  1. R. Bös­cke: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=B%C3%B6scke
  2. C. Geis­mann: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Geismann
  3. A. Radel­off: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Radeloff
  4. K. Radel­off: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Radeloff_k;
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Froelich_katrin
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Frolich_katrin
  5. R. Sön­nich­sen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=S%C3%B6nnichsen

Dok­tor­ar­bei­ten und LFC-Projekte

Die Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohren­heil­kun­de bie­tet mit einem Team von Betreu­en­den lau­fend The­men für Pro­mo­ti­ons­pro­jek­te (vor allem Dr. med./Dr. rer. medic.) und LFC-Pro­jek­te an. Häu­fig besteht dabei Anbin­dung an ein grö­ße­res Pro­jekt (s.o.). Wir legen stets Wert auf eine gute und sys­te­ma­ti­sche Betreuung.

Pati­en­ten­in­for­ma­tio­nen zur Uni­ver­si­täts­kli­nik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde